Vorfreude auf ein neues Zuhause zwischen zwei Ufern
BITTERFELD/MZ. - Ihrem Haus am Stadtrand von Bitterfeld lebewohl zu sagen, fiel nicht leicht, erzählt Frau Gotzmann im MZ-Gespräch. "Aber wir freuen uns schon auf das Wohnen an der Goitzsche." Dem ersten Spatenstich im Oktober 2008 folgte am Dienstag nun die Grundsteinlegung am "Leineufer".
Birgit Wielonek, Geschäftsführerin der Neuen Bitterfelder Wohnungs- und Baugesellschaft mbH (Neubi), sowie die Oberbürgermeisterin von Bitterfeld-Wolfen, Petra Wust, verabschiedeten gemäß Handwerkertradition Zollstock, Tageszeitung und Geld ins Fundament des ersten von 18 Häusern, die zwischen Leine und Goitzsche entstehen werden. Stolz sei man darauf, dass dieses Projekt in die Tat umgesetzt werde, meint Frau Wielonek. "Dass man sich das als Wohnungsgesellschaft zutrauen kann, haben wir bewiesen", äußert die Neubi-Geschäftsführerin, die betont, dass dies nur mit Unterstützung der Gemeinde Sandersdorf als Gesellschafter möglich wurde.
"Ein sehr gutes Gefühl" bei diesem Bau-Projekt hat auch Lutz Bernhardt, der Geschäftsführer der Entwicklungs-, Betreiber- und Verwertungsgesellschaft (EBV). Er sei froh, dass sich die Vision 2005 verwirklicht habe. Von der EBV sei das Grundstück für eine Million Euro vom kommunalen Unternehmen erworben worden, informiert Frau Wielonek. Das umfasse etwa 26 000 Quadratmeter. In das Gesamtprojekt "Leineufer - maritimes Wohnen am Wasser" werden, so die Neubi-Geschäftsführerin, zwölf Millionen Euro fließen.
18 Häuser, wie viele Wohnungen? Das könne man zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht sagen, weist Frau Wielonek hin. Diese würden sehr individuell gestaltet werden. Die ersten drei Häusergruppen werden noch in diesem Jahr einzugsfähig sein, die Arbeiten für den Bau der zweiten Häuserreihe würden ebenfalls 2009 starten, hieß es am Dienstag.
Seit das Vorhaben in Angriff genommen wurde, haben schon viele potentielle Mieter ihr Interesse bei der Neubi bekundet. Man könne sich auch weiterhin bewerben, teilt Frau Wielonek mit. Wer jedoch die Absicht hege, eine dieser Wohnungen käuflich zu erwerben, den muss die Neubi-Chefin enttäuschen. "Diese werden nur vermietet", betont sie. Überzeugt vom Vorhaben ist auch die Neubi-Aufsichtsratsvorsitzende Petra Wust. "Es ist ein Projekt für die Region mit besonderer Bedeutung." Die Belebung der Goitzsche setze, so die Oberbürgermeisterin, einen Impuls, der zeigt, dass die Entwicklung voranschreite.
Die Grundsteinlegung war auch ein besonderer Tag für Reinhard Fuchs. Seine Mitarbeiter haben hier bereits die Bodenplatte gegossen. Der Jeßnitzer Firmenchef des gleichnamigen Bauunternehmens freute sich über den Bauauftrag. Das Unternehmen bestehe bereits seit 1984 und beschäftige 18 Mitarbeiter.
Die künftige Mieterin Johanna Gotzmann weiß, dass hier täglich zwischen den Ufern von Goitzsche und Leine rangeklotzt wird. Sie schaut bei Spaziergängen öfter nach dem Rechten. Natürlich sei man auch ein wenig aufgeregt, schließlich werde ja bald ein Traum wahr. Ein Traum mit Seeblick.