Viele Bewerber für begehrte Stellen
GREPPIN/MZ. - 262 von ihnen sind entweder vom Unternehmen selbst übernommen oder vermittelt worden.
Damit liegt die Vermittlungsrate bei über 85 Prozent, allein 60 Prozent haben einen Job bei der Bayer Bitterfeld GmbH selbst bekommen. Das erklärte am Mittwoch Geschäftsführer Hans-Joachim Raubach.
"Wir haben damals mit Weitblick begonnen", so Raubach, "Unsere Betriebe befanden sich noch im Bau beziehungsweise waren noch gar nicht geplant." 22 Ausbildungsplätze hat Bayer in Bitterfeld damals geboten. "Das wurde kaum wahrgenommen", erinnert Raubach. Doch seit 2001 ist das Interesse an einer Lehrstelle in den Betrieben des Unternehmens spürbar gestiegen. Seit dieser Zeit stehen jährlich für Absolventen der Sekundarschulen und Gymnasien 38 Plätze zur Verfügung. Zudem bildet Bayer 19 Azubis von Partnerunternehmen, die am Bayerstandort sind und hier im Verbund mit Bayer arbeiten, aus. Die Anzahl derer, die ausgebildet werden, liegt deutlich über dem eigenen Bedarf, betont der Geschäftsführer. Andere Unternehmen der Region griffen gern auf Berufseinsteiger zurück, die bei Bayer gelernt haben. Denn die Qualität der Ausbildung habe einen sehr guten Ruf. Das bestätigen auch die Ausbildungspartner Bildungszentrum Wolfen-Bitterfeld und Berufsschulzentrum "August von Parseval" Bitterfeld. "Bayer nimmt die Besten der Bewerber, und wir sind die Nutznießer davon", ist Olaf Richardt, Geschäftsführer des Bildungszentrums, überzeugt. Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Halle-Dessau registrierte im Laufe der 15 Jahre 13 junge Bayer-Facharbeiter mit Abschlüssen als "Beste der IHK Halle-Dessau".
Die Anzahl derer, die ihre Lehre abbrechen, liegt bei der Bayer Bitterfeld GmbH deutlich unter dem Durchschnitt des Landes. "Wir machen auch sehr viel, um die Berufe vorzustellen, den Schülern einen Einblick in die Firmen hier zu geben", darauf weist Regine Hölzel, Chefin des Bereichs Ausbildung, hin: eine eigene Azubi-Messe (Azubis werben Azubis am 29. Oktober), Schulmessen, Praktika, Arbeitskreise und anderes mehr.
Zwei ehemalige Azubis, die ihren Weg bei Bayer erfolgreich gegangen sind, sind Susann Haubold und René Schlaf. Während der Elektroniker seit 2003 dem Unternehmen treu ist, hat sich die gelernte Chemielaborantin vor über zwei Jahren entschieden, ein Pharmaziestudium aufzunehmen. Das absolviert sie jetzt an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg und ist "sehr stolz darauf". "Mein Interesse ist hier im Unternehmen geweckt worden. Ich bin die einzige in unserer Seminargruppe, die eine solche Chemie-Ausbildung hat. Das ist ein großer Vorteil", sagt die junge Frau, die 2006 in ihrem Beruf als "Beste der IHK" abgeschlossen hat. Im Tablettenbetrieb, berichtet sie, sei sie während der Semesterferien immer gern als Mitarbeiterin gesehen. "Das macht Spaß. Ich werde immer gut aufgenommen." Und der Bayer-Chef fügt hinzu: "Gute Absolventen fördern wir gern."
Auch für René Schlaf, der im Mai einen unbefristeten Arbeitsvertrag unterschreiben konnte, hat das Lernen noch nicht aufgehört. "Ich habe mich sehr gefreut. Mein nächstes Ziel ist die Meisterausbildung."