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Vereins- und Familienfest Wolfen Vereins- und Familienfest Wolfen: Spielwiese für Vereine

Von ULF ROSTALSKY 01.06.2014, 17:35
Das Vereins- und Familienfest in Wolfen.
Das Vereins- und Familienfest in Wolfen. MZ Lizenz

WOLFEN/MZ - Gerhard Niechziol und Lothar Zimmermann bringt so schnell nichts aus der Ruhe. Nicht das Bühnenprogramm, das sich praktisch vor ihrer Nase abspielt. Und auch nicht die Tatsache, dass sie ihren Stand mit einer eher bescheidenen Auslage dekorieren mussten. Für die Mitglieder der Fachgruppe Mykologie gehört das Wolfener Vereins- und Familienfest zum Pflichttermin. Das wollen sie nicht falsch verstanden wissen. „Wir präsentieren unser Hobby nun mal gern in der Öffentlichkeit“, betonen die Pilzfreunde.

Das Fest auf dem alten Markt der Fuhnestadt ist eine Spielwiese für Vereine. Hier sinnieren Niechziol und Zimmermann über den geringen Erfolg der letzten Pilzsammlung und erklären, dass Pfifferlinge und Birkenpilze langsam in Schwung kommen würden. Der Markt ist auch für Mathias Wrobel von der Künstlergemeinschaft „Gebäude 6“ eine gute Gelegenheit, über die „Projektionsfläche“ im Kino und den Kulturbeutel an sich zu philosophieren. Ein Stück Stoff, zwei Henkel. Dazu ein aufgedrucktes Foto aus dem Chemiekombinat und dessen Firmenlogo: Fertig ist der „Industrie-Kultur-Beutel.“ Kunst soll Spaß machen.

Das Fest hat Fahrt aufgenommen. „Ganz anders als letztes Jahr. Da haben wir am Sonntag sogar alles abgebrochen“, blickt Kulturhaus-Chef Dieter Burkert auf die Regenspiele von 2013 zurück. Davon blieb die 23. Auflage des größten Wolfener Festes verschont. In der Fuhneaue stöberten Neugierige in alten Sachen. Trödeln war angesagt. „Da müssen wir hin, wir finden auch immer etwas“, erklären Renate und Dieter Kramer. Das betagte Puzzlespiel ist ihre erste Beute beim Trödelmarkt. Dass es die einzige bleibt, bezweifeln beide. „Mein Mann sucht immer irgendwelches Werkzeug. Und ich brauche noch einen Blumenkübel.“

Zwischen Markt und Fuhneaue sind hunderte Menschen unterwegs. „Schön. Es läuft“, freut sich Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) über das Fest der Feste an der Fuhne, das sie gewohnt spät eröffnete. Wolfen ist anders. Hier fällt der offizielle Startschuss für die Party am letzten Tag mit dem Fassbieranstich durch das jeweilige Stadtoberhaupt. Die Besucher stört das nicht. Der Gerstensaft lockt. Die Schlange am Tresen ist lang.

Zur Abwechslung gibt es ein Wiedersehen mit einem alten Bekannten. Das Oldtimertreffen ist nach einem Jahr Pause zurück in der Fuhneaue. Betagte Mobile sind nicht nur eine Freude fürs reifere Publikum. Das kommt allerdings beim Fest voll auf seine Kosten. Schlager gefällig? Bitteschön. Olaf Berger steht auf der Bühne, sorgt für Herzschmerz. Die Musik gefällt. Deshalb gibt es sie in großer Auswahl. In Wolfen darf das Wolfener Ballett-Ensemble nicht fehlen. Zur festen Größe sind außerdem die Yamaha-Musikschule, die Trommelkids und die Big Band Wolfen geworden.

Neu an Bord ist Keyplay. Das Keyboardprojekt des Gräfenhainicheners René Siebert gibt es seit fünf Jahren. Die jungen Musiker liefern, was das Herz begehrt. Auch für Liebhaber der Charts gibt es ordentlich auf die Ohren. Lana del Rey ist Pflicht. Musik, Tanz, Information und gute Laune machen das Fest aus.

Händler dürfen auch nicht fehlen. Ein Staubsauger oder Pantoffeln gefällig? Kein Problem.