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Verbio in Greppin Verbio in Greppin: Millionen-Investition schafft zehn neue Arbeitsplätze

Von Stefan Schröter 08.11.2017, 06:00
Verbio will auf seinem Betriebsgelände im Chemiepark eine neue Produktionsanlage errichten und diese 2019 in Betrieb nehmen.
Verbio will auf seinem Betriebsgelände im Chemiepark eine neue Produktionsanlage errichten und diese 2019 in Betrieb nehmen. André Kehrer

Greppin - Verbio-Rapsöl soll künftig vermehrt in Lebensmitteln landen. Das Unternehmen konzentriert sich am Greppiner Standort verstärkt auf pflanzliche Sterole als Nahrungsmittelzusatz. Dabei handelt es sich um Verbindungen in Pflanzenölen, die beispielsweise in Margarinen oder Joghurtgetränken cholesterinsenkend wirken können.

Sterol-Produktion in Greppin soll sich verdreifachen

Schon jetzt produziert das Unternehmen knapp 1.000 Tonnen an Sterolen in Greppin. Künftig soll sich diese Menge verdreifachen. Verbio will dafür an seinem Standort im Bitterfeld-Wolfener Chemiepark eine neue Produktionsanlage sowie ein neues Produktionsgebäude errichten.

Hinzu kommen soll auch eine neue Lagerhalle mit einer sogenannten Umschlageinrichtung. Das erklärt das Unternehmen auf MZ-Anfrage.

Es hat deswegen im Juli beim Landesverwaltungsamt beantragt, in Greppin zwei neue Linien zur Sterol-Herstellung betreiben zu wollen. Deren Jahreskapazität liege nach Fertigstellung bei 1 800 Tonnen.

Emissionswerte würden sich bei Neubau nur „irrelevant“ verändern

Laut Landesverwaltungsamt könne bei dem Vorhaben auf eine Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) verzichtet werden: „Durch das Vorhaben sind keine erheblichen nachteiligen Auswirkungen zu befürchten“, heißt es im September-Amtsblatt des Amtes. Emissionswerte würden sich nur „irrelevant“ verändern, die Anlage unterliege nicht der Störfallordnung.

Die Unterlagen, die zur Einschätzung führten, dass eine UVP nicht nötig ist, können bei dem Amt in Halle eingesehen werden (Dessauer Straße 70). Die Genehmigung für das Verbio-Vorhaben steht noch aus.

Unternehmen will neue Produktionsanlage 2019 in Betrieb nehmen

Das Unternehmen will seine neue Produktionsanlage nach jetzigem Stand 2019 in Betrieb nehmen. Baustart auf dem Betriebsgelände dürfte im kommenden Jahr sein. Die Investitionssumme liegt laut Firmenangaben im zweistelligen Millionenbereich. „Es werden dadurch zehn neue Arbeitsplätze im Werk Bitterfeld entstehen“, sagt Unternehmenssprecherin Ulrike Kurze.

Mit dieser Investition will der Betrieb noch mehr aus seinem zentralen Rohstoff Rapsöl herausholen. Schon jetzt produzieren damit die Mitarbeiter und Maschinen in Greppin rund 200 000 Tonnen Biodiesel sowie 25 000 Tonnen Pharmaglycerin. Verglichen mit diesen Werten sind die Sterol-Mengen im Tausenderbereich eher marginaler Natur.

Sterole werden auch in der Pharmaindustrie genutzt

Doch das ändert sich gerade: Bislang erwähnt das Unternehmen auf seiner Internetseite die bereits laufende Sterol-Produktion mit keiner Silbe. Der Grund: Es sei noch nicht der richtige Zeitpunkt dagewesen, dem Thema ein ganzes Kapitel zu widmen. „Wir werden das sicher im nächsten Jahr ergänzen, wenn sich dieses Geschäftsfeld nun ausweitet“, so Unternehmenssprecherin Kurze.

Man wolle durch die Produktionssteigerung auch die Wertschöpfung des Rapsöls steigern, indem Verbio daraus nun auch noch Sterole gewinne – neben dem Glycerin und Biodiesel. „Das ist im Sinne der Nachhaltigkeit eine bessere Ausnutzung des eingesetzten Rohstoffs und seiner Inhaltsstoffe.“

Die Sterole finden übrigens nicht nur in der Lebensmittel-Industrie ihre Anwendung. Laut Verbio werden sie auch zur Produktion von Hormonpräparaten in der Pharmaindustrie benutzt. (mz)