Finanzen für summende Einwohner Umweltministerium fördert Bienenprojekt in Zörbig

Zörbig/MZ - Ein grüneres Stadtbild - das soll in Zörbig künftig nicht nur Blühwiesen und Bäume meinen, sondern auch Insekten Platz bieten. Wie Bürgermeister Matthias Egert (CDU) und Max Baumann vom Verein Kleinfolgenreich bestätigten, werden zehn Immeninseln sowohl in Zörbig als auch in den Ortsteilen angelegt.
Gefördert wird das Projekt aus Mitteln des sachsen-anhaltischen Umweltministeriums. Dort ist das „Netzwerk Stadt-Land“ für die Fördermittel zuständig. Das Projekt ist auf drei Jahre angelegt.
„Die ganze Stadt soll zur Immeninsel werden“, erklärt Max Baumann, der das wesensgerechte Imkern betreibt - nicht der Ertrag, sondern das Wohl der Bienen steht dabei im Vordergrund. Deswegen geht es nicht nur um Honig- sondern auch Wildbienen.
„Wir wollen zudem einen Flyer erstellen lassen, in dem wir über das Projekt informieren“
Das Projekt soll Generationen verbinden: Kinder sollen mit anfassen, um die Hochstände zu bauen, in denen die Bienen hausen werden. Einer davon soll vor einem Altenheim aufgebaut werden. Auch Kindergärten, Schulen und die Kleingartenvereine sollen mit ins Boot.
„Wir wollen zudem einen Flyer erstellen lassen, in dem wir über das Projekt informieren“, so Matthias Egert. Drei Stände sollen künftig in Zörbig stehen, weitere sieben ziehen in die Orte ein, die Interesse haben. Damit sich die Bienen wohl fühlen, braucht es schließlich auch menschliches Fachwissen und eine andere Naturpflege.
So soll es Lehrgänge zum richtigen Obstbaumschnitt geben, an denen die Bürger teilnehmen können. „Die Idee darf nicht allein stehen, sondern die Bürger sollen das Projekt wertschätzen und mitmachen“, erklärt der Bürgermeister. Da die Bienen vor ihren Kästen dann genug Futter haben werden, sind auch weite Flüge der Tiere selten.
Projektschwerpunkt soll die Zörbiger Lindenstraße werden
Ein Projektschwerpunkt, sagt Max Baumann, soll die Zörbiger Lindenstraße werden. Dort wachse bereits eine Blühwiese. „Die Stadt plant die Grünflächen. Im besten Fall werden nur Bankette und Wege gemäht, alles weitere bleibt stehen.“ Die langfristige Ansiedelung der Bienenvölker im Stadtgebiet „geht nicht nebenbei“. Im vergangenen Jahr hatten Kinder der Grundschule Zörbig bereits einen Bienenhochstand besucht, den Baumann im Rudolf-Breitscheid-Park aufgestellt hatte.
Dort hatten die Kinder auch Linden gepflanzt. „Für unser Projekt soll Wildnis auch wild bleiben.“ Auch Staudenbeete könnten den Bienen eine Hilfe sein. Verbindungen könne auch zur Industrie vor Ort in Zörbig geschaffen werden, sodass sich diese beteiligen können - ungemähte Flächen bereitstellen etwa.
Eines der Dorfprojekte könnte nach Großzöberitz gehen, wie Matthias Egert sagte. Ortsbürgermeisterin Adelheid Reiche (CDU) hat auch schon eine Idee: „Wir haben am neu gestalteten Bürgerhaus bereits eine Blühwiese angelegt.“ Ein örtlicher Imker habe bereits einen Bienenschaukasten aus Holz aufgestellt - „da würde das gut passen“, so Reiche.