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Träume geplatzt Träume geplatzt: Island-Abenteurer aus Wolfen stranden mit technischem Defekt in Dänemark

Von Detmar Oppenkowski 22.06.2018, 12:59
Martin und André Kottschoth waren vorige Woche zuversichtlich, dass sie mit den Oldtimer-Mopeds bis nach Island kommen. In Dänemark gab am Montag der blaue Star aber seinen Geist auf.
Martin und André Kottschoth waren vorige Woche zuversichtlich, dass sie mit den Oldtimer-Mopeds bis nach Island kommen. In Dänemark gab am Montag der blaue Star aber seinen Geist auf. Thomas Ruttke

Wolfen - Die Enttäuschung bei André und Martin Kottschoth sitzt tief. Die beiden Wolfener Cousins waren am vergangenen Freitag mit ihren Oldtimer-Mopeds nach Island aufgebrochen, um den nordischen Inselstaat mit einer Schwalbe aus dem Jahr 1978 und einem Star von 1969 zu umrunden. Doch bereits am Montagabend ist der Traum nach geschätzten 1 000 Kilometern geplatzt.

Kurz vor dänischer Hafenstadt hat eine Maschine den Geist aufgegeben

„Kurz vor der dänischen Hafenstadt Hirtshals, von wo aus unsere Fähre am Dienstagmorgen ablegen sollte, hat eine der Maschinen den Geist aufgegeben“, sagt André Kottschoth und meint: „Bei dem Star hat die Kupplung nicht mehr mitgespielt. Das Moped machte beim Einlegen des Gangs einen Satz nach vorne und ging dann aus.“

Bis in die Nacht habe man geschraubt und probiert, um das Problem zu beheben. „Leider ohne Erfolg.“ Daher habe man sich schweren Herzens dazu entschieden, das Projekt mit dem Titel „Zugvogel“ abzubrechen. „Die Insel hat uns geschlagen - 40 Kilometer vor dem Fährhafen.“

Aber was macht man in so einem Moment? „In der Nacht haben wir zunächst wild gecampt und sind am nächsten Tag in ein Hotel eingecheckt. Dort warteten wir auf unsere Rettung.“ Ein Arbeitskollege aus Dessau habe sich in der Nacht zu Mittwoch mit seinem Auto samt Anhänger auf den Weg gemacht, um die beiden Abenteurer samt ihrer motorisierten Zweiräder einzusammeln. „Wir sind dann am Mittwoch in acht Stunden von Dänemark nach Wolfen zurückgefahren worden.“

Doch wie steckt man so einen Rückschlag weg? Schließlich haben sich André und Martin Kottschoth lange auf ihre Tour vorbereitet. Sie sollte sie auf einer Ringstraße um Island vorbei an Vulkanen, Geysiren, Thermalquellen und Lavafeldern führen.

„Wir ärgern uns zwar, dass wir die Maschine nicht wieder zum Laufen bekommen haben. Gefühlt ging etwas kaputt, was sonst nie kaputt geht. Aber entmutigt sind wir nicht - auf gar keinen Fall. Mit solchen Ausfällen muss man leider rechnen. Immerhin können wir sagen, dass wir Dänemark durchfahren und nicht nur geredet, sondern es auch probiert haben“, meint André.

Freie Zeit bis Juli wird für Kurz-Urlaub in Frankreich genutzt

Da beide noch bis Anfang Juli frei haben, werden sie die Zeit nutzen und nach Frankreich fahren - diesmal nicht mit den Mopeds, sondern mit dem Auto. „Die Normandie soll zu dieser Jahreszeit sehr schön sein. Da werden wir etwas entspannen und unser nächstes Projekt mal gedanklich durchgehen.“

Denn so ganz auf unkonventionelle Reisen verzichten, können und wollen die beiden Abenteurer nicht. „Im nächsten Jahr wollen wir mit den Mopeds nach Süditalien, um uns die archäologische Stätte Pompeji anzuschauen.“ (mz)