Tiergehegefest in Reuden Tiergehegefest in Reuden: Florian erhält erneut Zuschlag

wolfen/MZ - Florian Reuden hat sich durchgesetzt. Auch in diesem Jahr wird der Verein das Tiergehegefest in Reuden ausrichten. Dabei konkurrierte er mit dem Gehege-Betreiber Pro Wolfen um die Veranstaltung, bei der es auch ums Geld ging. „Ist das hier jetzt ein Bieter-Wettbewerb?“, fragte einer der Anwesenden beim jüngsten Wolfener Ortschaftsrat, als es um die Vergabe des Festes ging.
Einarbeitung braucht Zeit
2013 gab es für den Verein Florian Reuden 4 500 Euro, damit er das Fest auf die Beine stellen konnte. Pro Wolfen war damals noch nicht bereit für die Veranstaltung: „Wir hatten im letzten Jahr das Tiergehege gerade frisch übernommen. Da mussten wir uns erst einmal reinfuchsen. Man kann nicht alles auf einmal machen“, meinte der Vorsitzende André Krillwitz auf Nachfrage. Die erstmalige Bewerbung um das Fest sei daher alles andere als ein Sinneswandel.
In diesem Jahr sollten die Mittel angesichts der klammen Stadtkasse allerdings gekürzt werden und die Fördersumme beim Tiergehegefest auf 4 000 Euro runtergehen.
Dabei signalisierte Mitbewerber und Ratsmitglied André Krillwitz (Verein Pro Wolfen) von vorn herein Bereitschaft, die Hände notfalls nicht ganz so offen zu halten, wenn es um die finanzielle Unterstützung geht. Mit 4 000 Euro sei das Fest für seinen Verein machbar.
Verein hat mit mehr Unterstützung gerechnet
Und als Florian Reuden im Ortschaftsrat gefragt wurde, ob ihm die Summe auch ausreicht, regte sich Unmut: „Wir behalten uns vor, darüber zu beraten“, hielt sich Reinhild Strzybny, die Vereinsvorsitzende, im Ortschaftsrat zunächst mit einer Zusage zurück. Sie war dort zu Gast und wurde spontan zur Thematik befragt. Dabei wurde sie erstmals mit der Reduzierung konfrontiert. Bis dahin ist der Verein von einer höheren Unterstützung ausgegangen. Hinterher sagte die Vorsitzende der MZ: „Wir wollen ja eine gewisse Qualität bei dem Fest bieten.“
Bereits im vergangenen Jahr lockte Florian Reuden zahlreiche Besucher ans Gehege und sorgte für Stimmung. Das überzeugte womöglich Wolfens Ortsbürgermeister. So lobte Jens Tetzlaff (CDU) die Organisation: „Florian hat das gut gemacht.“ Deswegen riet er dazu, auch in diesem Jahr den Zuschlag an den Reudener Verein zu geben. Und der Ortschaftsrat folgte seinem Begehren.
Finanzierungslücken müssen besprochen werden
Nun geht es bei den Details noch darum, wie Kosten oberhalb der zugesagten 4 000 Euro abgedeckt werden können. „Da gibt es noch einzelne Finanzierungslücken, die man jetzt besprechen muss“, so Tetzlaff. Der „Florian“ hat mittlerweile sein Ja als Ausrichter gegeben. Weil er 2013 das Tiergehegefest bereits organisiert hatte, besaß der Verein bei der erneuten Bewerbung also einen echten Trumpf.
Im Vorfeld gab es zwischen beiden Vereinen keine Absprachen zu dem Fest. Und Florian Reuden war angesichts der Bewerbung von Pro Wolfen negativ überrascht. Doch dessen Vorsitzender konterte: „Ich muss mich da nicht absprechen“, so Krillwitz zum Bewerbungsverfahren. Dass sein Verein nun den Kürzeren zieht, kommentierte er relativ gelassen: „Wenn der Ortschaftsrat das so möchte, dann akzeptieren wir das.“
Zugleich kündigte Krillwitz an, dass Pro-Wolfen-Vertreter das Tiergehegefest besuchen werden, auch wenn sie nicht Ausrichter sind. Langfristig könne sich Krillwitz auch eine Kooperation beim Tiergehegefest mit dem Verein Florian Reuden vorstellen. Doch derzeit ist daran nicht zu denken. Denn hinter den Kulissen liegen beide Vereine im Streit.