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Tag nach Friederike Tag nach Friederike im Altkreis Bitterfeld: 1.800 Haushalte noch ohne Strom - Sperrungen bei Straßen und Bahn

19.01.2018, 11:27
Ein umgestürzter Baum in Thalheim "Am Wall"
Ein umgestürzter Baum in Thalheim "Am Wall" André Kehrer (Archiv)

Am Tag nach Friederike sind im Landkreis Anhalt-Bitterfeld noch immer knapp 1.800 Haushalte ohne Strom. Betroffen ist vor allem die Gemeinde Muldestausee mit den Ortschaften Schlaitz, Plodda, Muldenstein, Gröbern und Gossa, teilt eine Sprecherin von Mitnetz Strom mit.

Derzeit sind Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr in Muldenstein und Gossa im Einsatz. Diese richten eine Notstromversorgung in der Sekundarschule Muldenstein und in der Grundschule Gossa ein.

Bis zu 300 Einsätze der Feuerwehr in der Nacht zum Freitag

Nach Aussagen der Landkreisverwaltung hatte die Leitstelle am Donnerstag mehr als 100 sturmbedingte Erstalarmierungen ausgelöst. Der Schwerpunkt lagt mit knapp 70 Alarmierungen im Altkreis Bitterfeld. Um die Leitstelle zu entlasten, wurden gemeindliche Einsatzleitungen gebildet. Diese koordinierten die Sturmeinsätze selbst.

Es wird daher davon ausgegangen, dass es in der Nacht zu Freitag bis zu 300 Einsätze im gesamten Landkreis gab. Bei den Einsätzen handelte es sich überwiegend um umgestürzte Bäume, beschädigte Freileitungen, abgedeckte Dächer, herabgefallene Dachziegel, durch Lkw blockierte Straßen und einige eingelaufene Brandmeldeanlagen, unter anderem bei der Landkreisverwaltung in Köthen und beim Jugendwohnheim in Bitterfeld.

Schulen bleiben teilweise geschlossen

Einige Schulen müssen am Freitag geschlossen bleiben, da sie so stark beschädigt wurden, dass das Unterrichten hier nicht mehr möglich ist. In Greppin verursachte Friederike Schäden am Dach der Grundschule

Weiterhin ist der Dachfirst der Zscherndorfer Grundschule "An den Linden" auf etwa drei Meter abgetragen worden. Die Stelle ist derzeit undicht. Das Dach soll noch im Laufe des Freitags repariert werden.

Bahnverkehr kommt nur langsam wieder ins Rollen

Auch im Bahnverkehr gab und gibt es erhebliche Einschränkungen. So wurde am Donnerstag gegen 17 Uhr der Bahnverkehr komplett eingestellt. Die Züge warteten bis in die späten Abendstunden an den Bahnhöfen.

Davon betroffen war auch der ICE 707 aus Berlin, der auf dem Weg nach Halle erst in Landsberg stoppte und dann nach Bitterfeld zurückfuhr. Über viele Stunden blieben die Fahrgäste im Ungewissen, ob es überhaupt weiter geht. Letztendlich nahm der Zug gegen 21.30 Uhr Kurs auf den Endhalt Leipzig – statt wie geplant München.

Aber auch am Freitagmorgen lief noch nicht alles Rund. Die S-Bahn-Strecken zwische Bitterfeld und Dessau sowie Bitterfeld und Wittenberg waren auf unbestimmte Zeit gesperrt.

Viele Pendler warteten bereits ab 4.30 Uhr auf den Schnienenersatzverkehr, der dann vereinzelt ab 7 Uhr auf den beiden Strecken seinen betrieb aufnahm. Ab Bitterfeld setzten sich die ersten Busse aber erst gegen 8.30 Uhr in Bewegung.

Straßen bleiben auch am Freitagmorgen gesperrt

Viele Straßen im Landkreis waren am Donnerstagabend ebenfalls für den Verkehr gesperrt. Umgestürzte Bäume, herabfallende Gebäudeteile waren hier aber nicht das einzige Problem.

So waren sowohl auf der B183 zwischen Zörbig und Radegast, als auch auf der A9 Lkw umgekippt, sodass diese bis in die späten Abendstunden wieder aufgestellt und abgeschleppt wreden mussten.

Die Saarstraße in Wolfen war auch am Freitagmorgen noch gesperrt, weil sich Teile des Daches vom Hammer Fachmarkt gelöst hatten. (mz)