Tag der offenen Tür bei Vetter Touristik Tag der offenen Tür bei Vetter Touristik: 9000 Besucher strömen nach Salzfurtkapelle

Salzfurtkapelle - „Und dann die Hände zum Himmel, kommt lasst uns fröhlich sein“, singen Stefan & Die Aufdreher auf der Bühne - und hunderte Zuschauer recken ihre Arme in die Höhe. Zur guten Laune muss an diesem Samstag auf dem Betriebshof von Vetter Touristik niemand gezwungen werden. Rund 9 000 Besucher sind aus ganz Mitteldeutschland nach Salzfurtkapelle gekommen, um beim Tag der offenen Tür mitzufeiern.
Am Eingang der riesigen Halle bildet sich eine kleine Schlange, denn dort verteilt Geschäftsführerin Birgit Vetter mit Kolleginnen den neuen Busreisekatalog für das Jubiläumsjahr 2015. Dann nämlich wird das Reiseunternehmen, das zu den größten in den neuen Bundesländern zählt, 25 Jahre alt. Die Besucher greifen beherzt zu, blättern durch die Seiten. „Wir wollen schauen, was es im nächsten Jahr Neues gibt“, sagt Marlies Richter, die mit ihrem Mann Lutz aus Köthen herübergekommen ist. „Wir reisen seit 15 Jahren mit Vetter, waren in Barcelona, Rom, der Schweiz.“ Ein Reiseziel für 2015 stehe schon fest: „Die Masuren“, sagt der 73-jährige Ehemann.
Das 25-jährige Bestehen wird die Firma Vetter Touristik am 10. April 2015 mit einer dreistündigen Gala in der halleschen Händelhalle feiern. Dort soll unter anderem ein namhafter Showact zu erleben sein, den Geschäftsführerin Birgit Vetter aber noch geheim hält. Die Karten für diese Veranstaltung gibt es in allen Vetter-Reisebüros. Der Touristik-Bereich ist eines von sechs Unternehmen des Vetter-Firmenverbunds. (cze)
Derweil stellen Roswitha und Horst Kundlatsch am Stand der Thüringer Landesgartenschau Fragen. Die Sangerhäuser Kleingärtner haben in der MZ vom Tag der offenen Tür gelesen. „Letztes Jahr hat es uns hier gut gefallen, da mussten wir wieder herkommen.“ Zwar gebe es auch in Sangerhausen Reiseunternehmen - „aber fünf Nummern kleiner“. Janine Holz vom Marketing der Landesgartenschau freut das Interesse. „Die Sachsen-Anhalter gehören natürlich zu unserer Zielgruppe und wir sind, ebenso wie die Bundesgartenschau, im Vetter-Katalog mit drin.“ Dort findet man nach mehreren Jahren Pause auch wieder das Hotel zur grünen Eiche in Behringen (Lüneburger Heide). „Die Leute hier haben großes Interesse, wollen wissen, wo genau wir liegen und was man bei uns alles erleben kann“, erzählt Eike Rieckmann.
Auf solche Rückbesinnung wird im Jubiläumskatalog nicht verzichtet. „Wir haben zwei Reisen erneut im Programm, die wir vor 15, 20 Jahren schon mal angeboten haben: ein Hotel in Österreich und ein Haus an der Mosel“, konkretisiert Birgit Vetter diesen Nostalgieeffekt. Doch es gebe auch Neues: So sei man auf das Thema Singlereisen aufgestiegen. Das kann man auch als Kampf gegen das Image des Senioren-Reiseanbieters verstehen. „Unsere Rundreisen durch Italien oder Frankreich sind was für 35-jährige Singles, die nicht allein reisen wollen“, sagt Vetter und drückt den nächsten Besuchern den Katalog in die Hand. Doch auch preisintensive Reisen nach Irland oder Russland hätten ihre Klientel.
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Unterdessen wechseln sich auf der Bühne die Gruppe Wind, die Tanzgruppe Stardust und die Schlagerband Wolkenfrei mit ihrem Hit „Du bist meine Insel“ ab. Doch Nicole Kittlaus aus Köthen wartet mit Sohn Pascal auf jemand anderes: Sie jubelt erst, als Jürgen und Marta Trovato ins Rampenlicht treten. „Ich bin ein Riesen-Fan und nur wegen ihnen hier“, sagt Kittlaus. Und steht danach ebenso Schlange für ein Autogramm wie Maria Schuk aus Bitterfeld. Vorfristige Karnevalsstimmung bricht auf den dicht gefüllten Biertisch-Garnituren schließlich aus, als die Hexen des Faschingsklubs Thalheim auf die Bühnen stürmen. Ihr Tanz passt auch zu Halloween.
Wem der Trubel in der Halle mit den Offerten vieler Anbieter vom Ozeaneum Stralsund über tschechische Kurbäder bis zu Bucher-Reisen zu viel wird, der kann draußen einen Rundgang über das Betriebsgelände unternehmen, in den früheren Protokollbus von Erich Honecker und Genossen einsteigen oder auf die Tschu-Tschu-Bahn warten - so wie Margarete Stibale, Karla Witter, Dagmar Hackert und Hannelore Engelmann. Das Quartett aus Burg war um 8.15 Uhr losgefahren, um hier dabei zu sein. Wie auch aus allen anderen Orten mit Vetter-Reisebüros wurden kostenlose Busse eingesetzt, um diese kleine Völkerwanderung quer durch Mitteldeutschland zu ermöglichen.
Frank Haase steuert die Mini-Bahn durch Salzfurtkapelle. „Wir schauen uns das alles an“, sagt Karola Witter, „und genießen den Trubel.“ Doch gebucht werde dann ganz in Ruhe im Reisebüro. (mz)

