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Sturmschaden Sturmschaden: Fassade in Bitterfeld fällt Sturm zum Opfer

Von michael maul 31.01.2013, 15:28

bitterfeld/MZ. - Der Schreck sitzt Familie Liebscher aus dem Bitterfelder Hahnstückenweg noch am nächsten Tag in den Gliedern. Denn der Sturm am Mittwochabend hat bei ihnen massive Schäden verursacht. "So gegen 19.30 Uhr begann plötzlich ein ohrenbetäubendes Pfeifen und Poltern", beschreibt Martina Liebscher die Minuten der Angst. "Es klang, als wenn es ganz stark graupelt. Plötzlich hat das ganze Haus irgendwie gebebt." Dann habe es auch schon gekracht.

Furchtbarer Anblick

"Trotz des starken Windes sind wir sofort rausgelaufen und haben nach dem Rechten gesehen", sagt sie. Als das Ehepaar um die Hausecke kam, bot sich ihm ein furchtbarer Anblick: Der Sturm hatte etwa 40 Quadratmeter der Verklinkerung von der Fassade abgerissen und die Steine in den Garten stürzen lassen. Mülltonnen, Gartengeräte und Sträucher wurden unter dem Steinberg begraben. Dabei habe man aber noch Glück im Unglück gehabt, meint die Hausbesitzerin. "Kurz zuvor war ich draußen und bin genau an dieser Stelle entlanggegangen. Ein paar Minuten später - und die Steine hätten wohl mich getroffen." Zum Glück habe das neue Dach augenscheinlich nur kleinere Beschädigungen davongetragen.

"Die Verklinkerung des Gebäudes ist schon sehr alt", erklärt Martina Liebscher. Früher habe man sie an manchen Häusern als Wärmedämmung eingesetzt. Irgendwie sei der Sturm hinter die Klinker gefahren und habe die gemauerten Steine von der ursprünglichen Hauswand abgedrückt, vermutet ihr Mann. Dabei wurde auch ein Giebelfenster mit herausgerissen. Das Dämmmaterial war weit im Garten der Liebschers verstreut, etliche Steine landeten sogar bei den Nachbarn. Schäden an Nachbarhäusern sind allerdings durch die Sturmböe nicht entstanden. "Vielleicht war das ja so eine Art kleiner Tornado", spekulieren nun die Liebschers.

Feuerwehr verschließt Loch

Die zu Hilfe gerufene Bitterfelder Feuerwehr hat das Loch im Giebel notdürftig verschlossen, so dass Wind, Regen und Kälte nicht ins Haus dringen können. "Die weiteren Arbeiten können erst beginnen, wenn ein Sachverständiger den Schaden begutachtet hat", sagt Martina Liebscher. "Das muss allerdings schnell geschehen, denn der Winter ist ja noch nicht vorbei."

Der Deutschen Wetterdienst in Potsdam bestätigt, dass es am Mittwoch in den Abendstunden im Landkreis Anhalt-Bitterfeld zu Windspitzengeschwindigkeiten von bis zu 88 Stundenkilometern gekommen sei. Das sei schon ganz schön viel, meint Hannelore Prieß vom Wetterdienst. Meldungen über einen Tornado konnte sie allerdings nicht bestätigen.