Stricken Nähen Häkeln Stricken Nähen Häkeln: Eine Schwemsalerin und ihre "heißen Nadeln"

Schwemsal - Kleine Geister spuken bei Hannelore Weckel in der Holzhütte. Die weißen Gestalten mit Mützen auf und Besen an der Hand sind eines der neuen Werke der Schwemsalerin, die sie von den Nadeln gelassen hat.
Auch herbstliche Fliegenpilze hat sie schon gestrickt, und gerade widmet sie sich einem Schwung Weihnachtskugeln. „Ich habe schon immer gern Handarbeiten gemacht“, sagt die gebürtige Usedomerin und lacht.
Ihre Holzhütte, gebaut vom Sohn, ist Unterschlupf für einige ihrer Strickstücke. Aus weißer Wolle sind zum Beispiel Schneemänner entstanden, die auf großen Gläsern sitzen und dann mit Lichterketten beleuchtet werden.
Stricken, Häkeln, Nähen oder Sticken sind mehr als nur eine Beschäftigung für die 68-Jährige
Mit orangefarbener Möhrennase, Schal und Mütze sieht der Schneemann aus, als könnte ihm Kälte wenig anhaben. Woher ihre Ideen kommen? „Es kommt immer jemand zu mir und fragt: Kannst du das? Dann überlege ich mir, wie, und dann mache ich das“, erklärt Hannelore Weckel.
Und ja, sie kann. Denn Stricken, Häkeln, Nähen oder Sticken sind mehr als nur eine Beschäftigung für die 68-Jährige, sie hat Freude daran, anderen eine Freude zu machen. Und wenn sie mal etwas nicht auf Anhieb hinbekommt, schaut sie im Internet nach. Im sozialen Netzwerk Facebook postet auch ihre Tochter hin und wieder die wollenen Werke.
Ein Schneemann entsteht dann schon einmal an einem Abend. „Beim Fernsehen kann ich stundenlang stricke. Gerade jetzt, wenn es dunkel draußen wird.“ Im Sommer sei weniger Zeit für Handarbeiten, denn dann wollen die Enkel im großen Garten bespaßt werden, oder Weckel ist mit Bekannten aus dem Schwemsaler Seniorenclub draußen unterwegs.
„Auch Männer freuen sich über Gestricktes“
Die Enkel sind auch ein gutes Stichwort, wenn es um Ideen geht: Denn vom angesagten Sorgenfresser, der ein Maul mit Reißverschluss hat, bis hin zum Kuschelei mit Wattefüllung - ihren Enkeln erfüllt Hannelore Weckel gern jeden Strickwunsch. Kleider für die Puppe und ein zahmer Hai aus Wolle sind ebenso schon entstanden. Und: „Auch Männer freuen sich über Gestricktes.“ Einem Bekannten hatte sie für dessen fünf Monate alte Tochter auch eine kleine Puppe gehäkelt. Und ihm mehrere Anhänger. „Kleine Sachen mache ich am liebsten.“ Wolle und Stoffe bekommt Hannelore Weckel auch oft geschenkt von Bekannten. Wegschmeißen? Nicht, wenn daraus noch schöne Sachen entstehen können.
Doch nicht nur vor dem Fernseher strickt Hannelore Weckel, die Schwemsaler treffen sich auch regelmäßig zum gemeinsamen Handarbeiten in der ehemaligen Gemeinde. (mz)