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Streit im Gewerbegebiet Streit im Gewerbegebiet: Thurländer Unternehmer scheitert mit nachgereichtem Bauantrag

Von Stefan Schröter 10.08.2018, 08:13
Im Thurländer Gewerbegebiet herrscht ein Streit unter Nachbarn.
Im Thurländer Gewerbegebiet herrscht ein Streit unter Nachbarn. Kehrer

Thurland - Niederlage für Heiko Böhme: Dem Unternehmer ist im Gewerbegebiet im Raguhn-Jeßnitzer Ortsteil Thurland die rechtliche Grundlage für seinen Lagerplatz abhandengekommen.

Der Landkreis Anhalt-Bitterfeld hat vor kurzem Böhmes nachträglich gestellten Genehmigungsantrag abgelehnt. Der Firmenchef betreibt das Lager bereits seit Jahren. Er befindet sich außerdem in einem Konflikt mit dem Nachbarbetrieb von Manfred Dreißig, Geschäftsführer der Thurländer Salate GmbH.

Genehmigung fehlte, Stadt Raguhn-Jeßnitz verweigerte ihr Okay

In diesem Jahr fiel dem Landkreis auf, dass in den Archiven eine Genehmigung für Böhmes Lager im Gewerbegebiet Thurland fehlt. Der Unternehmer wollte diese formelle Lücke schließen, scheiterte damit jetzt aber.

Für die Ablehnung des jetzt eingereichten Antrags macht der Landkreis Anhalt-Bitterfeld die Stadt Raguhn-Jeßnitz verantwortlich. Sie habe ihr Okay verweigert. Dieses Okay konnte die Behörde laut eigenen Angaben nicht übergehen, was jedoch manchmal möglich ist. „Die Kommune trug vor, einen Bebauungsplan aufstellen zu wollen und eine Veränderungssperre zu erlassen“, erklärte Landkreissprecherin Marina Jank auf MZ-Nachfrage. Das sei ausschlaggebend gewesen, als die Behörde Böhmes Antrag ablehnte.

Dieses Vorgehen scheint in den Kommunen offenbar Schule zu machen: Mit dem gleichen Mechanismus (Bebauungsplan und die Aufstellung einer Veränderungssperre) ist 2016 in Wolfen die geplante Asylunterkunft verhindert worden.

Kaum Auskünfte von den Beteiligten

Was bedeutet die jetzige Ablehnung des Landkreises denn nun für den Betrieb im Thurländer Gewerbegebiet? Die Landkreissprecherin konnte diese Frage nicht beantworten. Der betroffene Heiko Böhme will sich auf Nachfrage der MZ nicht äußern. Auf ihn hat sich nun durch die Ablehnung der Druck erhöht.

Die Stadt Raguhn-Jeßnitz schweigt ebenfalls zu dem Fall. Bürgermeister Bernd Marbach (parteilos) lässt lediglich verlauten: „Wir arbeiten an einer Lösung.“ Allerdings erscheint derzeit unrealistisch, dass dabei am Ende niemand als Verlierer dasteht.

Die Stadt Raguhn-Jeßnitz hat großes Interesse daran, dass die Thurländer Salate GmbH angekündigte Investitionen innerhalb des Stadtgebiets tätigt und nicht anderswo, wie Manfred Dreißig in der Vergangenheit bereits angedroht hatte. In Thurland behindere aber das Lager von Böhme Bau die Erweiterungspläne, denn dadurch seien Emissionswerte in dem Gewerbegebiet ausgereizt. (mz)