Starke Nachfrage aus der Bau-Industrie Starke Nachfrage aus der Bau-Industrie: Dow will in Standort Bitterfeld investieren

Bitterfeld - Der Bau in Europa boomt wie nie. Hinzu kommt, dass immer mehr mit Methylcellulose vorgemischte Trockenmörtelanwendungen allmählich weltweit Fuß fassen. Das freut nicht nur die Bauherren, sondern auch die Zulieferer der Branche.
Die Nachfrage bei Dow in Bitterfeld beispielsweise, wo Methylcellulose für die Bauindustrie hergestellt wird, ist so gestiegen, dass die derzeitige Produktionskapazität nicht mehr ausreicht. Dow hat jetzt eine Reihe von Investitionen zum stufenweisen Ausbau der Kapazitäten angekündigt. Das sei Teil eines mehrstufigen Investitionsplans für Bauchemie, teilt das Unternehmen mit.
So werden die Anlagen in Bitterfeld und im niedersächsischen Bomlitz durch gezielte Maßnahmen erweitert. Und zwar so, dass letztlich mit der bestehenden Belegschaft eine Kapazitätssteigerung von 19.000 Tonnen für die Eigenmarken Walocel und Methocel Celluloseether erzielt wird. Wieviel das in Prozent ausmacht, darüber herrscht Stillschweigen. Im nächsten bzw. übernächsten Jahr soll das Ergebnis erreicht sein.
Erst 2016 hatte es eine Steigerung der Produktion an beiden Standorten gegeben. In Bitterfeld stehen insgesamt drei Produktionslinien zur Verfügung, eine davon gehört zu den größten weltweit.
Das Anwendungsspektrum der Methylcellulose ist enorm
Die Stoffe sind als Zuschlag in vielen Anwendungen für die moderne Bauindustrie quasi unschlagbar. Sie sorgen dafür, dass Fliesen an der Wand bleiben und der Putz nicht wieder abfällt. Dass die vielleicht falsch verlegte Fliese nicht sofort für immer anpappt und der Putz an der Fassade sich in Ruhe ebnen und ausgleichen lässt. Ihren Charme entfalten die Dow-Produkte auch bei Fugenmörtel, Spachtelmasse, Tapetenkleister, Fugendichtstoff und vielem mehr. Für ein wasserbasiertes Acryl-Bindemittel für Sportbahnen übrigens gab’s unlängst sogar den Oscar of Innovation, der für die internationalen Top-100-Technologie-Produkte des Jahres von der Agentur R&D 100 vergeben wird.
Das Anwendungsspektrum der Methylcellulose, die in der Lage ist, Wasser zu binden und nur langsam abzugeben, ist enorm. Es reicht von der Pharma- über die Lebensmittelbranche bis zum Bau. 98 Prozent der in Bitterfeld hergestellten Methylcellulose geht beispielsweise in die Baubranche.
„Wir sind überzeugt, dass die Industrie diese Kapazitätserweiterung als weiteren Beweis unserer nachhaltigen Wachstumsstrategie begrüßen wird“, erklärt Dow Business President Jane Palmieri.
„Diese Investitionen sind ein positives Signal für den Chemiestandort Deutschland“
Die Kunden seien letztlich daran interessiert, die aktuelle Nachfrage zu bedienen und so auch die kontinuierliche Weiterentwicklung des Marktes mit voranzutreiben. Aus diesem Grund, so Palmieri, werde Dow weiter an innovativen Lösungen arbeiten und das eigene Produktportfolio erweitern.
Ralf Brinkmann, Präsident von Dow Deutschland, sieht das Projekt ganz praktisch.
„Diese Investitionen sind ein positives Signal für den Chemiestandort Deutschland“, sagt er und weist darauf hin, dass hier sowohl ein starker Markt existiert als auch ein wichtiger Produktionsstandort für die Bauindustrie. „Die Standorte Bomlitz und Bitterfeld sind hinsichtlich Infrastruktur und Know-How unserer Mitarbeiter für den Kapazitätsausbau ideal aufgestellt.“ (mz)