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Städtefreundschaft Brehna und Semoy Städtefreundschaft Brehna und Semoy: Vor 20 Jahren sprang der Funke über

Von Christine Färber 12.05.2015, 12:47
Das Rathaus der Stadt Sandersdorf-Brehna im Ortsteil Sandersdorf in der Teichstraße.
Das Rathaus der Stadt Sandersdorf-Brehna im Ortsteil Sandersdorf in der Teichstraße. Kehrer Lizenz

Brehna - Das schönste Geschenk, ganz klar, kommt von Herzen. Die Bürger von Brehna und die von Semoy, der französischen Partnerstadt, haben schon viele Geschenke ausgetauscht. Doch jetzt kommt ein besonderes hinzu: In Brehna wird künftig eine Straße davon zeugen, dass sich Einwohner von hier und Einwohner von Semoy schlichtweg sympathisch fanden und vor 20 Jahren ihre Städtefreundschaft besiegelt haben.

Schilder warten darauf, enthüllt zu werden

Am 15. Mai wird ein bislang unbenannter Weg im Musikerviertel den Namen Semoy-Weg bekommen. Die Aktion beginnt um 10 Uhr. Die Straßenschilder sind schon angebracht, sie warten nur noch darauf, enthüllt zu werden. Das werden jeweils ein deutscher und ein französischer Jugendlicher übernehmen. Denn zu dieser Aktion sind natürlich Gäste aus der Partnerstadt eingeladen. Übrigens: Ganz Brehna wird auf den Beinen sein, denn viele Einwohner gestalten ein Programm, das dem Ereignis einen würdigen Rahmen geben soll, wie die Präsidentin der Arbeitsgruppe Städtepartnerschaft Brehna, Gudrun Weise, erklärt.

Die Chorgemeinschaft Brehna begleitet die Zeremonie musikalisch. Und die Schützen haben ihre historische Kanone fit gemacht - für dieses Ereignis wird die drei „Salutschüsse“ abfeuern. Die beiden ersten zünden die damaligen Bürgermeister - Leopold Böhm und Pierre Ody, die so an das erste Treffen erinnern. Und das, sagt Gudrun Weise, das sei ein schöner Zufall gewesen.

Ody sei damals in Ostdeutschland unterwegs gewesen mit dem Auftrag, hier ein Tankstellennetz aufzubauen. „Da kam er natürlich mit vielen Leuten zusammen - auch mit Leopold Böhm“, blickt sie zurück. Offenbar waren sich beide sympathisch, denn das war der erste Schritt zu einer nun zwei Jahrzehnte währenden innigen Städtepartnerschaft. Schon bald schickte der Stadtrat von Semoy eine Delegation nach Brehna. „Sie wollten uns ja erstmal kennenlernen“, sagt die Arbeitsgruppen-Präsidentin, die bei diesem Treffen selbst dabei war. Sie erinnert sich: Ausflüge in die Region, zur Goitzsche, nach Leipzig etc. standen damals auf dem Programm. „Noch im selben Jahr fuhr eine Delegation von uns nach Semoy. Ja, da war der Funke sofort übergesprungen.“ Die offiziellen Vereinbarungen wurden unterzeichnet.

Aus Partnern sind Freunde geworden

Längst ist aus dieser Partnerschaft eine Freundschaft geworden. Es ist selbstverständlich, dass es gegenseitige Besuche gibt, dass Jugendliche zu Praktika in Unternehmen oder Schulen in die jeweilige Partnerstadt fahren, ja, dass echte persönliche Bande sich entwickelt haben. „Es ist ja immer so, dass eine Freundschaft klein beginnt und dann wächst, man den anderen verstehen lernt, ihn ins Herz schließt“, sagt sie.

In Semoy übrigens gibt es schon lange eine Brehnaer Straße und sogar einen Brehnaer Platz. „Jetzt hat es sich bei uns so schön ergeben, dass in dem betreffenden Wohngebiet bei uns ein Weg noch namenlos ist“, so Gudrun Weise. „Wir mussten da nicht lange überlegen...“

Für die Städtepartnerschaft engagiert sich Gudrun Weise von Anfang an. Weil es aus ihrer Sicht nicht einfach nur um Austausch von Kultur, Bildung und Erfahrung geht. Sondern auch um Völkerverständigung, darum, die deutsch-französische Freundschaft ganz persönlich zu leben. (mz)