Ende der zweieinhalbjährigen Schließung Spektakulärer Neustart im Industrie- und Filmmuseum Wolfen
Neu geschaffener Ausstellungsbereich wird in wenigen Tagen eröffnet. Danach kehrt auch eine beliebte Wolfener Filmreihe wieder heim.

Wolfen/MZ - Das Warten hat ein Ende. Seit dem Frühjahr 2020 ist das Industrie- und Filmmuseum in Wolfen geschlossen. Erst wegen des Pandemie-Lockdowns, dann wegen der Bauarbeiten. Doch noch in diesem Monat können die Besucher wieder durch das Museum spazieren und eine fulminante Neuerung erleben.
Viel Platz für die Story der Kunstfaser
Am 25. November findet die Eröffnung der neuen Dauerausstellung zur Geschichte der Kunstfaser statt. Dafür war unterm Dach ein komplett neuer Ausstellungsbereich geschaffen worden (die MZ berichtete). Derzeit richten Museumsleiter Sven Sachenbacher und seine Mitarbeiter die Räume mit der ersten Version der Schau ein. Die ist dann ab dem 26. November erlebbar.
Durch die Neueröffnung des Hauses kann auch die beliebte Defa-Reihe „Filme wiederentdeckt“ in ihre Heimstatt zurückkehren. Sie hatte zwischenzeitlich im benachbarten Campus-Hörsaal stattgefunden. Am 29. November ab 18.30 Uhr sind die Zuschauer aber wieder ins Ifm, Bunsenstraße 4, eingeladen.
Spionin für Stalin
Zur Rückkehr wird Horst Kühn, Vorsitzender des Ifm-Fördervereins, den Abend eröffnen. Gezeigt wird der Film „Sonjas Rapport“ von 1982. Er entstand nach dem gleichnamigen autobiografischen Roman von Ruth Werner, der Schwester von Jürgen Kuczynski. Sie lernte in den 1930er Jahren in Shanghai Richard Sorge kennen und arbeitete mit ihm für den sowjetischen Geheimdienst. Von der Gruppe kam die Warnung vor dem geplanten faschistischen Überfall auf die UdSSR. Sie übermittelte den genauen Ttermin des Überfalls nach Moskau. Doch Stalin tat dies als Feindpropaganda ab. Nach dem Film begrüßt der Kulturhistoriker Paul Werner Wagner den Regisseur Bernhard Stephan zum Gespräch.
Der Eintritt kostet zehn Euro. Anmeldungen sind unter Tel.: 03494/6 99 69 40 erbeten.