Sioux-Indianer Sioux-Indianer: Winyas, Häuptlinge und das Leben im Tipi
Bitterfeld/MZ. - Womit spielten Indianermädchen? Natürlich auch mit Puppen. Die waren entweder aus Wolle, Baumwolle und Watte gefertigt oder stecken in einer perlenbestickten Lederhülle und hatten echtes Menschenhaar. Einblicke in das Leben der Sioux vermittelt gegenwärtig eine Ausstellung mit Leihgaben des Karl-May-Museums Radebeul im Bitterfelder Kreismuseum noch bis 17. November unter dem Titel "Nomaden der Prärie".
Nicht viele, aber schöne Stücke gibt es zu sehen. Die Steinkeule zum Beispiel mit dem glatten, nach beiden Seiten zugespitzten Stein, befestigt an einem rohhautbezogenen Holzschaft. Oder den Kopfschmuck mit Hirschschwanzhaaren, Adlerfedern und den Rasseln der Klapperschlange. Und auch jene Sachen, die für den Geistertanz nötig waren: Hemden, Mokassins, der Holzstab mit den Büffelhörnern als Tanzkeule. Andere Exponate sind Pfeile aus Hartholz mit Adlerfedern, Bogen aus Holz und Tiersehnen. Und auch Brustschmuck für Männer ist ausgestellt, gefertigt aus Knochenstäben, Lederriemen, Messingperlen und Anhänger aus Neusilber.
Doch gehört zur Ausstellung auch viel Lesestoff. Auf großen, gut lesbaren Tafeln wird zu verschiedenen Themenkreisen informiert, auch Fotos - Porträts und Familienaufnahmen - ergänzen die Exposition. Bei letzteren wäre es wünschenswert, die Namen, zumindest die der Krieger, zu erfahren.
Wer sich ein bisschen Zeit nimmt und tatsächlich die Tafeln liest, erfährt eine ganze Menge. Zum Beispiel etwas über die Geistertanzbewegung, die ab 1888 üblich wurde. Über Riten und religiöse Vorstellungen, über die Lebensweise im Tipi, das meist aus 14 Bisonhäuten bestand. Und der Leser weiß dann auch einige Fakten mehr über die heutige Situation der Sioux-Indianer und dass die Frauen den Männern gleich gestellt waren. Und er kann eine Irrtum für immer wieder gut machen: Die Sioux-Frau ist eine Winya und keine Squaw, wie fälschlicherweise immer wieder gesagt wird.
Geöffnet dienstags bis freitags von 9 bis 12 und 13 bis 17 und sonntags von 10 bis 16 Uhr.