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Schwerpunkt liegt auf Beratung

Von Iris Lademann 14.12.2006, 17:08

Zörbig/MZ. - Diese Weihnachtsfeier, die von den Mitarbeitern der Zörbiger Kleiderkammer seit Jahren für Bedürftige ausgestattet wird, kann bereits auf eine kleine Tradition verweisen. Und dazu gehört auch, dass ein Großteil der Geschenke von der katholischen St.-Martins-Gemeinde Sandersdorf gespendet wird. "Jedes Jahr zum Stankt-Martins-Fest werden von den Kindern Spielzeug und Süßigkeiten für die Ausgestaltung unserer Weihnachtsfeier gesammelt", erzählt Edeltraud Seelmann, die die Kleiderkammer vor nunmehr 13 Jahren, als die ersten Aussiedler nach Zörbig kamen, gemeinsam mit Hanne-Lore Hölzel, Schwester Christina, Christel Müller und Waltraud Kunkel aus der Taufe gehoben hat. Daraus wurden ABM-Stellen für immer wieder neue Mitarbeiter. Doch auch in Zeiten, in denen es mal keine Möglichkeit der Stützung gab, wurden die Türen nicht geschlossen. "Dann haben wir ehrenamtlich weitergemacht", erzählt Edeltraud Seelmann, die gegenwärtig gemeinsam mit Petra Welke auf Ein-Euro-Basis eingestellt ist.

Doch Mitte Januar sei auch damit Schluss. "Dann machen wir eben wieder so lange ehrenamtlich weiter, bis wieder eine Möglichkeit einer Einstellung besteht", sagt Petra Welke, als wäre es das selbstverständlichste von der Welt. Denn um die Räumlichkeiten müsse man sich keine Sorgen machen. "Die Stadt hat immer einen Weg gefunden, uns unter die Arme zu greifen", sagt Edeltraud Seelmann und setzt hinzu, dass von Seiten der Stadt von Anfang an nicht nur die Räume zur Verfügung gestellt wurden, sondern auch sämtliche Betriebskosten getragen werden.

Ging es Anfangs um die ganz alltäglichen Dinge, die im Haushalt so gebraucht werden, um Hilfe bei Behördengängen, Unterstützung beim Ausfüllen von Formularen und dergleichen mehr, liegt jetzt der Schwerpunkt auf Beratung. Denn überwiegend suchen die Kleiderkammer jetzt Sozialschwache und Hartz-IV-Empfänger auf. "Wir haben uns schon Broschüren und Bücher angeschafft, damit wir auch fundiert beraten können, was die immer wieder wechselnden Gesetzlichkeiten betrifft", erklärt Edeltraud Seelmann.

Mit den Sachen, die noch immer gespendet werden, habe man Jugendklubs, dem Förderverein Gut Mößlitz, dem Schachklub Zörbig, dem Obdachlosenasyl bereits unter die Arme gegriffen. 2003 habe die Kleiderkammer allein 160-mal komplett Bettwäsche der Gesellschaft zur Unterstützung benachteiligter Kinder für Rogatschow zur Verfügung stellen können.