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Schützenverein Diana Schützenverein Diana: Hobbyisten der Romantik unter sich

Von Michael Maul 07.07.2002, 16:30

Bitterfeld/MZ. - Erfahrungsaustausch, neue Ideen und vor allen Dingen sehr viel Spaß an diesem interessanten Hobby, bringt die Freunde der Westernromantik immer wieder zusammen. Bei den Treffen werden neue Erfahrungen ausgetauscht und auch Tipps und Hinweise zur Gestaltung gegeben. Denn nichts kann schädlicher sein, als die jeweilige Stilrichtung zu verletzen. Jedes Mitglied oder jede Familie hat sich eine bestimmte Zeitepoche der Pionierzeit im Wilden Westen zu eigen gemacht. Und danach wird alles ausgerichtet, Kleidung, Waffen und auch die Geschichte, die jeder aus dieser Zeitrichtung kennt.

Familie Bunk aus Leipzig betreibt dieses Hobby nun schon drei Jahre. Sie haben sich die Zeit der Bürgerkriege in den Staaten ausgewählt. Bunks können sich heute ein Leben ohne die Romantik am Lagerfeuer und die Zusammengehörigkeit mit Gleichgesinnten gar nicht mehr vorstellen. "Wir lesen viel, sehen uns Videos an und erkunden auch in der Freizeit viel, was unser Hobby betrifft", erzählen Ines und Uwe. "Dabei kommt man immer auf sehr interessante Details, wie die Menschen früher gelebt haben", sagt Uwe. Auch eine Notfallration für die Verpflegung haben die beiden dabei. Es schmeckt recht gut, ist aber ein wenig hart, dieses Produkt aus Mehl, Wasser und Zucker.

Ein anderer Westernheld, der aus den alten Bundesländern zu diesem Treffen gekommen ist, hat sich die Zeit der Pelzhändler um 1820 bis 1830 als Vorbild genommen. Schon von Kind an war er mit dem Mythos der legendären Gründerzeit verbunden. "Es hat mich immer fasziniert", erzählt er, "wie man damals gelebt und gearbeitet hat". Mit geringen Mitteln ein Leben zu organisieren, das beeindrucke ihn auch heute noch, sagt er. Und seine Freunde Antje und Micha aus Gröditz bei Riesa stimmen ihm zu. Auch ihr Junior, der kleine Dorian, ist schon bei den Treffen dabei. "Er ist in dieses Gefühl der Romantik hineingewachsen" erklärt Mutter Antje. Es mache ihm schon nichts mehr aus, in der Kleidung herumzulaufen.

Unter den Western-Hobbyisten gibt es auch schon einmal eingefleischte Fans, die bis nach Amerika reisen, um sich an historischer Stelle Bekleidung zu kaufen. Der bekannte Marshall Wyatt Erp zum Beispiel ist bis nach El Paso gefahren, um sich einen Original Mantel für 190 Dollar zu kaufen. "Dafür ist mir kein Weg zu weit", sagt er.

Für Stimmung sorgte am Sonnabend auch die Band "Pick up" aus Sachsen. Country-Musik, die die Stimmung am Abend bis in die Nacht aufrecht hielt, sorgte am Lagerfeuer auch mal für ein Tänzchen. Auch Bitterfelds Ehrenbürger Ernst Thronicke schaute sich das Fest an der Anhaltstraße einmal an. Betreut von Carola Nieczko konnte er sich einen Überblick über das Fest beim Bitterfelder Schützenverein Diana verschaffen.