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Rückkehr des Ex-Azubis Rückkehr des Ex-Azubis: Vom DAK-Lehrling zum Leiter des Servicecenters in Bitterfeld

Von Frank Czerwonn 02.03.2019, 13:00
Der Friedersdorfer Thomas Büttner leitet inzwischen die DAK-Servicecenter in Bitterfeld und Dessau.
Der Friedersdorfer Thomas Büttner leitet inzwischen die DAK-Servicecenter in Bitterfeld und Dessau. André Kehrer

Bitterfeld - „Ich bin wieder da!“ Mit diesem Satz hätte Thomas Büttner die Kolleginnen und Kollegen des DAK-Servicecenters in Bitterfeld eigentlich begrüßen können, als er im Januar dessen Leitung übernahm. Denn es war quasi die Rückkehr des verlorenen Sohnes.

Vor gut 27 Jahren nämlich war Büttner der erste Lehrling der Krankenkasse in Bitterfeld. „Meine Vorgängerin Raina Laue, die nun in Rente gegangen ist, war damals eine meiner Ausbilderinnen“, erzählt der 44-Jährige. Auch manche seiner heutigen Mitarbeiterinnen hat er damals schon kennengelernt - Christina Rohr zum Beispiel.

Ein Zufall ist die Rückkehr nicht. Schließlich ist Büttner waschechter Friedersdorfer, lebt dort noch immer mit seiner Familie - „und zwar sehr gern“. Viele Freunde seien in den 90er Jahren in die alten Bundesländer gegangen. Für ihn war das nie ein Thema. „Ich finde, junge Leute sollen auch hier ihren Weg machen können.“ Das Wort Heimat fällt. Hier kennt er jede Ecke, ist zur Schule gegangen, hat seine Freunde und den Fußballverein. Mit Mühlbeck hat Büttner lange in der Kreisliga gespielt, erst vor zwei Jahren ist er zu den Alten Herren gewechselt.

Sachbearbeiter in Bitterfeld, Fachberater im Außendienst in Dessau

2003 hat er in Friedersdorf ein Haus gebaut. „Ich wollte hier nie weg“. Und ist trotzdem weit herumgekommen im Osten Deutschlands, seit er 1991 seine Ausbildung als Sozialversicherungsfachangestellter mit Schwerpunkt Krankenversicherung begann: Sachbearbeiter in Bitterfeld, Fachberater im Außendienst in Dessau, 2001 mit nur 27 Jahren Leiter der Bezirksgeschäftsstelle in Eilenburg, wo eine große Umstrukturierung anstand, ab 2007 schließlich vertriebsseitig verantwortlich für halb Sachsen-Anhalt.

Mit Herausforderungen kennt sich Büttner also aus. Mit weiten Wegen zwischen Heimat und Arbeit allerdings auch. Mögen tut er sie weniger. Und so nahm er 2012 das Angebot gerne an, das Dessauer DAK-Servicecenter zu leiten. Das macht er auch heute noch, teilt sich seine Zeit zwischen Dessau, Bitterfeld und dem dazugehörigen Wittenberg auf.

„Wenn man gute Kolleginnen und Kollegen hat, funktioniert das.“ Sechs sind es in Bitterfeld, drei in Dessau, zwei in Wittenberg. Er halte sich an den weisen Rat seines früheren tollen Chefs Dietmar Mink: „Behandle die Leute immer so, wie du selbst behandelt werden willst.“

„Unser Garten hinterm Haus hält mich fit“

Büttner betont: „Unsere Servicecenter bleiben der erste Ansprechpartner für unsere Versicherten und die Arbeitgeber“ - auch wenn sich das Kommunikationsverhalten ändere: Es gibt eine Onlinegeschäftsstelle und ein 24-Stunden-Telefon der DAK.

Trotzdem sei die Frage einer Schließung des Servicecenters in Bitterfeld gar nicht erst gestellt worden. Gerade versucht Büttner, Schulen auch in Bitterfeld für die Plakataktion „Bunt statt blau“ gegen Komasaufen unter Jugendlichen zu sensibilisieren. In Dessau machen da seit Jahren bereits viele Klassen mit.

Spielt Gesundheit auch privat eine Rolle? „Unser Garten hinterm Haus hält mich fit.“ Dort wachsen Tomaten, Gurken, Kartoffeln. Und jeden Morgen füllt Büttner die Brotbüchsen für seine Frau und die beiden Töchter. Da darf Obst nie fehlen. Doch bei drei Mädels zu Hause sei es auch mal schön, freitags zum Fußballtraining gehen zu können. Mit dem Mountainbike ne Runde um den Muldestausee zu drehen. Oder mit einer Männerrunde einmal im Jahr im Boot auf der Havel zu schippern sowie eine Woche im Allgäu Ski zu fahren. (mz)