"Ristorante Italia" in Wolfen: "Ristorante Italia" in Wolfen: Frische Kräuter und Gemüse für den besonderen Geschmack

Wolfen - „Manchmal ist es ein Segen und manchmal ein Fluch, wenn man im gleichen Haus wohnt, in dem man arbeitet“, sagt Diana Kerber, die Chefin des Ristorante Italia an der Leipziger Straße 32 in Wolfen. Und manchmal könnte sie auch die Bundesstraße verfluchen, die direkt vor ihrer Haustür vorbeiführt. Doch sie hat sich daran gewöhnt, immerhin liegt das Schlafzimmer auf der ruhigeren Hofseite ihres Wohnhauses.

Diana Kerber ist keine gebürtige Wolfenerin, fühlt sich aber mittlerweile schon so. Von einem kleinen Ort in der Nähe von Harzgerode hat es die gelernte Köchin der Liebe wegen im Jahr 1988 nach Wolfen verschlagen. Was dann kam, waren die stürmischen Zeiten der Wende. „Zuerst habe ich an der gleichen Stelle als Angestellte bei einem westdeutschen Investor gearbeitet, dann aber 1990 den Schritt in die Selbstständigkeit gewagt“, blickt sie zurück.

„Hätte ich damals als 23-Jährige gewusst, wie viele Hürden auf dem Weg zum eigenen Chef genommen werden müssen, hätte ich vielleicht eine andere Entscheidung getroffen“, sagt Diana Kerber. Den Schritt dorthin bereut sie aber auf keinen Fall. „Es war richtig so und ich werden auch in meinem kleinen Restaurant so weiter machen wie bisher.“ Es ist mit seinen fünf Tischen und einer gemütlichen Bar nicht riesig, aber gemütlich. „Das ist für mich und meine Gäste wichtig.“

Was ihr, ihrem Mann und dem mithelfenden Sohn aber auch noch am Herzen liegt, ist der persönliche Kontakt zu den Gästen und zur Nachbarschaft. „Wir kommen alle immer sehr schnell ins Gespräch und diskutieren über Gott und die Welt.“ Aber auch über das Essen und speziell die Gewürze werde immer mal wieder diskutiert. „Für mich ist es besonders wichtig, dass alle Speisen immer frisch zubereitet werden und dass ich dafür frisches Gemüse und auch Kräuter bekomme“, sagt die gelernte Köchin.

Dabei lasse sie sich auch gern von ihren Nachbarn beraten. „Gerade bei der italienischen Küche, für die das Ristorante Italia schon mit dem Namen bürgt, sind frische Kräuter besonders wichtig.“ Und auch im eigenen Garten hat sich die Chefin des Hauses mit Hilfe ihres Mannes ein Hochbeet angelegt, in dem die wichtigen Zutaten für ihr Ristorante wachsen.

„Wir sind ein richtiger Familienbetrieb, auch wenn unser Sohn anfangs nicht mit der Arbeitszeit im Restaurant geliebäugelt hat“, beschreibt Diana Kerber ihren Tagesablauf. Doch mittlerweile helfe der Sohn, der Informatik studiert, auch in der Gastwirtschaft mit aus, genau wie ihr Ehemann. Nur so könne man den kleinen Betrieb aufrechterhalten und den Gästen immer wieder etwas Neues bieten.

Was die Chefin auch als sehr positiv empfindet, ist das gute Verhältnis zu den Wolfener Geschäftsleuten. „Einer hilft dem anderen, wenn es irgendwo klemmt“, weiß Kerber. Auf die Frage, was sie sich denn für die Zukunft wünsche weiß die Chefin sofort eine Antwort.

„Immer zufriedene Gäste und wenn es geht eine 30er Zone vor der Haustür.“ Manchmal poltere es ganz schön, wenn die schweren Laster auf der Bundesstraße vorbeidonnern würden. Doch diesen Wunsch hat sie schon seit Jahren auf Eis gelegt. Wenn es dann doch klappen würde, wäre es eine schöne Überraschung, sagt sie.

Geöffnet ist das Restaurant täglich von 11 bis 14 und 17 bis 22 Uhr sowie samstags von 17 bis 23 Uhr. Sonntag ist verdienter Ruhetag, es sei denn die Gäste haben mal einen Extrawunsch. Dann werde nach Vereinbarung auch an diesem Tag einmal die Tür aufgeschlossen. (mz)