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3.000 Euro kamen zusammenReudener sammeln erfolgreich für erste Tempoanzeige im Ort

Um Rasern aufzuzeigen, wie schnell sie durch den Ort fahren, haben die Reudener erfolgreich Spenden für eine stationäre Tempoanzeige gesammelt. Die ist nun installiert.

Von Robert Martin 20.11.2023, 11:00
Die Reudener hoffen, dass sich Raser nun häufiger besinnen.
Die Reudener hoffen, dass sich Raser nun häufiger besinnen. (Foto: Starke)

Reuden/MZ. - Wer ab sofort von Wolfen nach Reuden fährt, wird sie definitiv bemerken: Am Ortseingang befindet sich nun eine Tempoanzeige, die die Geschwindigkeit des Autofahrers misst und mit einem Smiley, also einem lachenden oder nicht zufriedenem Gesicht, über diese informiert. Angebracht worden ist sie am Samstagmorgen. Wie Ortsbürgermeister Imre Starke (Wir für Reuden) der MZ erklärt, sei sie seines Wissens nach die einzige im Stadtgebiet Bitterfeld-Wolfens.

Die Reudener leiden, wie Einwohner anderer Ortschaften auch, unter Rasern. „Unsere Durchgangsstraße wird oft als Rennstrecke genutzt“, ärgert sich Starke und berichtet, dass viele Bürger eine 30er-Zone befürworten. Ein Vorschlag, für den sich der Ortschaftsrat einsetzte und dem Stadtrat vorlegte. Doch da die Kommune das nicht umsetzen kann, weil das im Zuständigkeitsbereich des Landkreises liegt, musste eine andere Lösung her. Auch, weil Anwohner über den Lärm klagten und Haustiere durch Raser ums Leben gekommen seien, erklärt Starke. Es war klar: Es musste was passieren.

Ortsbürgermeister Imre Starke (l.) war am Samstagmorgen beim Anbringen dabei.
Ortsbürgermeister Imre Starke (l.) war am Samstagmorgen beim Anbringen dabei.
(Foto: Starke)

Also wurden seit dem traditionellen Weihnachtsbaumschmücken 2020 Spenden gesammelt für das 3.000 Euro teure Gerät. „Wir sind doch sowieso ein Macherdorf“, lacht der Ortsbürgermeister. Starke ist überzeugt, dass die Tempoanzeige Wirkung zeigt. Bereits in den ersten Tagen habe er beobachtet, wie Autofahrer ihre Geschwindigkeit reduzieren, als sie die Anzeige erblickten. „Ich habe Studien dazu gelesen, das wirkt“, sagt er.

Nun werde sich zeigen, ob das auch im Berufsverkehr so ist. Und da die Messungen des Geräts auslesbar sind, könne man das in ein paar Wochen auch auswerten, so Starke. „Ich hoffe, dass wir andere Ortschaften mit unserem Beispiel überzeugen können“, sagt er dazu.