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«Rennsemmel» auf Jungfernfahrt

Von Iris Lademann 21.06.2005, 16:46

Zörbig/MZ. - Wenn am 9. Juli auf dem Schlossgelände von Zörbig wieder die Motoren dröhnen, dann können sich die Besucher mit eigenen Augen vor dem Start in Richtung Köthen und Reppichau davon überzeugen, was mit Liebe zum Detail, Ausdauer und Können in mühevoller Arbeit entstanden ist.

"Über 90 Teilnehmer aus neun Bundesländern haben bisher ihr Kommen angekündigt", ist von Peter Mannitz zu erfahren, der in diesem Jahr für das Fahrtbüro zuständig ist. "Wir mussten uns diesmal durch das Ausscheiden von Hans-Peter Lohmann, der bei der Präsentation der Fahrzeuge für jeden Oldtimer nicht nur fachliche Erläuterungen parat hatte, sondern auch so manche Anekdote über deren Besitzer zum Besten gab, ganz neu orientieren", bedauert Andreas Voss, der gemeinsam mit Frank Herbsleb die Fahrerleitung innehat. Der Rücktritt von Lohmann, so Voss, sei beruflich bedingt.

In die Ausfahrt am Samstag ist in diesem Jahr auch der Landkreis Köthen eingebunden. "Auf dem Weg in das Eike von Repgow-Dorf Reppichau passieren die Oldtimer die Festmeile und das Kuhfest in Köthen", erzählt Voss. Doch der eigentliche Höhepunkt der etwa 70 Kilometer langen Rundfahrt sei der Besuch von Reppichau mit seinem Kunstprojekt "Sachsenspiegel". Dieser war im 13. Jahrhundert eines der bedeutendsten und am weitesten verbreiteten Gesetzbücher, in denen das Gewohnheitsrecht niedergeschrieben war. Und sein Verfasser war Eike von Repgow, erzählt Voss. Im Ort entstanden Wandmalereien und Figuren in der Handschrift des Sachsenspiegels.

Anders als bisher werde allerdings der Sonntag verlaufen. Es wird in diesem Jahr nämlich keine Fahrt der historischen Rennwagen durch das Stadtzentrum geben. Voss bringt das Thema Sicherheit ins Spiel. "Wir hatten bisher einfach Glück, dass nichts passiert ist", sagt er. Anderenorts sei es bei ähnlichen Veranstaltungen zu schweren Unfällen gekommen, bei denen Zuschauer verletzt wurden. Dafür werde es aber eine ebenso interessante Alternative geben, ist Voss sicher. Geplant ist das Vorstellen der Fahrzeuge vor der Abfahrt auf dem Markt, dem sich Geschicklichkeitsfahrten mit einer Wertungsprüfung an zentralen Standtorten in einigen Ortschaften der Einheitsgemeinde Zörbig anschließen. "Mit dieser Aktion", so Voss, "soll zugleich das Streben nach Vereinigung der neuen großen Stadt Zörbig zu ihren Ortschaften symbolisiert werden."

Weitere Infos unter www.curbici-veterano.de
; E-Mail: [email protected]; Meldeschluss: 30. Juni 2005