Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei Registrierung in der Deutschen Knochenmarkspenderdatei: Ein kleiner Piks als Anfang, um Leben zu retten

Raguhn - Über Fakten und Einzelheiten zur Registrierung gibt Antonia Lukas von der Deutschen Knochenmarkspenderdatei gemeinnützige Gesellschaft mbH (DKMS) Auskunft.
Wer kommt als Spender in Frage?
Lukas: Jeder gesunde Mensch zwischen 18 und 55 Jahren mit mindestens 50 Kilogramm. Ausschlussgründe sind schwere oder chronische Erkrankungen. Details können vor Ort geklärt werden.
Wie läuft die Registrierung ab?
Lukas: Dem Spender werden mit einem kleinen Piks fünf Milliliter Blut aus der Armvene entnommen.
Wonach wird die Blutprobe untersucht?
Lukas: Im Labor werden die Gewebemerkmale bestimmt. Die Befunde werden anonymisiert an das Zentrale Knochenmarkspender Register (ZKRD) in Ulm geleitet, wo sie für Anfragen aus dem In- und Ausland zur Verfügung stehen.
Die Aufnahme in die DKMS kostet 50 Euro. Wofür ist das Geld?
Lukas: Die Untersuchung ist aufwendig und teuer. Inklusive Typisierung, Material, Logistik und Personal entstehen jene Kosten, die die Kassen nicht übernehmen. Sie werden über Spenden finanziert.
Wann kommt man als Stammzellspender in Frage?
Lukas: Die Gewebemerkmale von Patient und Spender müssen nahezu hundertprozentig übereinstimmen, damit eine Transplantation erfolgreich durchgeführt werden kann. Allerdings ist das äußerst selten. Deshalb sollten möglichst viele Menschen registriert sein.
Was geschieht bei der Übereinstimmung der Merkmale?
Lukas: Es kommt zu einer Bestätigungstypisierung. Dann muss sich der potenzielle Spender entscheiden, ob er für den Patienten zur Verfügung stehen will.
Was passiert bei einer Knochenmark- oder Stammzellentnahme?
Lukas: Bei der peripheren Stammzellentnahme, die zu 80 Prozent angewandt wird, bekommt der Spender mehrere Tage ein Medikament, das die Produktion der Stammzellen im Knochenmark anregt und sie in die Blutbahn ausschwemmt. Danach werden die Stammzellen über ein spezielles Verfahren aus dem Blut gesammelt. Seltener durchgeführt wird die Knochenmarkentnahme, bei der das Blut-Knochenmark-Gemisch unter Vollnarkose direkt aus dem Beckenkamm - nicht Rückenmark - entnommen wird. Es bildet sich nach zwei Wochen nach.
Muss man dafür ins Krankenhaus?
Lukas: Nur bei der Knochenmarkentnahme - zwei bis drei Tage. Die andere Methode dauert ambulant in der Regel vier Stunden.
Gibt es Risiken?
Lukas: Bei der Knochenmarkspende das normale Narkoserisiko, für ein paar Tage besteht ein lokaler Wundschmerz. Bei der peripheren Stammzellentnahme können in der Vorbereitungsphase grippeähnliche Symptome auftreten. (