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Referat am Wolfener Heinrich-Heine-Gymnasium Referat am Wolfener Heinrich-Heine-Gymnasium: Ausbildungsstelle für jedermann

Von Ulf Rostalsky 13.03.2014, 16:46
Wirtschaftsstaatssekretärin Tamara Zieschang hält zur Vorbereitung der Bildungsmesse im Heinrich-Heine-Gymnasium Wolfen einen Vortrag.
Wirtschaftsstaatssekretärin Tamara Zieschang hält zur Vorbereitung der Bildungsmesse im Heinrich-Heine-Gymnasium Wolfen einen Vortrag. André kehrer Lizenz

Wolfen/MZ - Das Abitur geschafft. Und dann? Für Tamara Zieschang ist die Frage weniger eine nach einem Ortswechsel. Die Staatssekretärin im sachsen-anhaltischen Ministerium für Wissenschaft und Wirtschaft meint vielmehr, junge Menschen haben heute die Qual der Wahl in Sachen Beruf. „Jeder, der eine Ausbildung machen möchte, bekommt eine Stelle.“ Das ist ihre Botschaft an die Elftklässler des Wolfener Heinrich-Heine-Gymnasiums. Sie verstehe, dass junge Menschen über den Tellerrand hinausschauen und woanders studieren oder arbeiten wollen. „Aber warum in die Ferne schweifen? Das Gute liegt so nah.“

Pro Sachsen-Anhalt

Zieschang hat im Gymnasium das Auftaktreferat für die im September in den Stadtwerken anstehende Bildungsmesse gehalten und Position pro Sachsen-Anhalt bezogen. Das Land habe einfach so viel zu bieten. Nur sei das den Menschen vor Ort oft nicht bewusst, so die Politikerin, die von branchenübergreifenden Beschäftigungs- und Aufstiegsmöglichkeiten spricht.

98 Prozent aller hiesigen Unternehmen seien klein und mittelständisch. Das müsse kein Nachteil sein. „Hier hat man oft mit dem Chef zu tun, nicht mit Abteilungs- oder Gruppenleitern.“ Aufstieg sei machbar, der Job reizvoll, auch wenn nicht der ganz große Name in der eigenen Vita erscheine. Auf der Leinwand tauchen Fotos auf: Parfüm aus dem Haus Chanel, das Fußballstadion in Kapstadt, das neue World Trade Center in New York. Überall steckt Sachsen-Anhalt drin. Klare Botschaft: Der Abiturient kann im Land bleiben und weltweit Beachtung finden.

Job allein reicht nicht

Ausbildungsplätze und Karrierechancen seien aber nur eine Seite. Wie verhält es sich mit Kultur, einem attraktiven Wohn- und Lebensumfeld? Die Schüler wollen mehr als den Job. Sie wollen sich wohlfühlen. Und müssen auf konkrete Antworten auf solche Fragen warten. Zieschang und die ebenfalls eingeladene Chefin der Agentur für Arbeit, Sabine Edner, brechen eine Lanze für das Land. Aber sie bleiben bei den Branchen, die Beachtung finden. Maschinen- und Anlagenbau, Automotive, Gesundheit/Medizin, Erneuerbare Energien, Logistik, Kreativwirtschaft: Dort steht das Land gut da. Noch. Denn der Fachkräftemangel ist spürbar. „Auf zwei Personen, die in Rente gehen, kommt nur eine, die eine Ausbildung beendet“, so Edner. Deutlicher wird Zieschang, „Die Chance ist da. Die Wirtschaft braucht kluge und kreative Köpfe.“

Hierbleiben lohnt sich

Nur müsse der Abiturient eine Entscheidung treffen. Ist er Kopfmensch oder Praktiker? Studium an einer Uni oder doch duales Studium mit Praxisbezug? Hierbleiben lohnt sich, ist die Botschaft der Politik. „Aber nicht falsch verstehen. Sie sollen keine Stubenhocker sein“, so die Staatssekretärin.