Kosmisches Ereignis in Muldenstein Mit Video: Raketenschrott erhellt die Nacht in Muldenstein
Damit, was seine Überwachungskamera aufgenommen hat, hat der Muldensteiner Rainer Baldofskis nicht gerechnet.Warum das Phänomen ein besonderes ist, aber keine Seltenheit.

Muldenstein. Jeden Morgen schaut der Muldensteiner, ob seine Überwachungskamera etwas eingefangen hat. In der Nacht zum Mittwoch war dies eindeutig der Fall. Denn auf einmal war es hell geworden in Rainer Baldofskis Garten, als sich um 4.46 Uhr ein etwa zweiminütiges Spektakel am Nachthimmel ereignete. „Ich habe mich gleich, nachdem ich das Video gesehen habe, im Internet erkundigt, was das war“, sagt Baldofski.
Raketenteile verglühen spektakulär über Muldenstein
Material: Rainer Baldofski , Schnitt: Christian KadlubietzRakete sorgt für Aufsehen
Wie sich herausstellte, hatte es sich um Teile einer Falcon-9-Rakete des Raumfahrtunternehmens SpaceX gehandelt, die während des Eintritts in die Atmosphäre teilweise verglühten oder schließlich im Atlantik landeten. Das Ereignis war deutschlandweit beobachtbar und geriet damit auch vor Baldofskis Linse.
Die kosmischen Ereignisse scheinen sich dabei auf Rainer Baldofskis Grundstück allmählich zu häufen. Denn im Januar vergangenen Jahres kam ihm bereits ein Asteroid vor die Linse. Und wer weiß, was vom Garten aus noch zu sehen sein wird. Baldofskis Kamera steht jedenfalls bereit.
Viel Aufregung unter den Beobachtern
Das Phänomen sorgte bei den Beobachtern für so manche Aufregung. Allein beim Centralen Erforschungsnetz außergewöhnlicher Himmelsphänomene (CENAP) gingen am Morgen um die 120 Anrufe ein.
Dabei ist solch ein Ereignis keine Seltenheit. Zumal die Firma SpaceX aktuell mehrere Raketenstarts in der Woche durchführt. Häufig verglühen die Teile über dem Meer, so dass sie unbemerkt verglühen.
Bei den jeweiligen Falcon-9-Raketen landet die erste Raketenstufe, Booster genannt, wieder auf der Erden. Die zweite Stufe hingegen verglüht in der Atmosphäre, was bei jeweiligen Wetterbedingungen vom Boden aus beobachtet werden kann. Bis die Stufe wieder in der Erdatmosphäre eintritt, können Wochen vergehen.