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Raguhn-Jeßnitz Raguhn-Jeßnitz: Polizei beschlagnahmt sechs Kilo Cannabis

13.06.2014, 14:28
In Retzau soll die Indoor-Plantage ausgehoben worden sein.
In Retzau soll die Indoor-Plantage ausgehoben worden sein. kehrer Lizenz

Raguhn-jessnitz/MZ - Eine Indoor-Plantage mit Cannabis-Pflanzen hat am Donnerstag die Polizei in einem Ortsteil der Stadt Raguhn-Jeßnitz ausgehoben. Laut MZ-Informationen sollen Beamte ein Gebäude in Retzau durchsucht haben. Rund sechs Kilo Cannabis, mehrere tausend Euro und die gesamte Aufzuchtanlage stellten sie sicher. Nun wird gegen einen 33-Jährigen wegen des Verdachts auf illegalen Drogenhandel ermittelt.

Professionelle Plantage

Der Mann war ins Visier der Polizei geraten, weil er gegen das Betäubungsmittelgesetz verstoßen haben soll. Ob es zuvor einen Hinweis oder eine Anzeige gegen den 33-Jährigen gab, dazu wurde am Freitag nichts bekannt. „Im Rahmen der Ermittlungen wurde ein Durchsuchungsbeschluss erwirkt“, so Doreen Wendland, Sprecherin der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost. Vor Ort fanden Beamte im Nebengebäude eines Wohnhauses die professionelle Aufzuchtplantage für Cannabispflanzen. Der Raum war mit Licht- und Wärmequellen ausgestattet, wurde be- und entlüftet, außerdem war eine Bewässerungsanlage installiert. „Die Beamten fanden 77 bereits abgeerntete Aufzuchttöpfe. Die Blüten und verwertbare Blätter waren zum Trocknen ausgebreitet oder schon verkaufsfertig verpackt“, sagte Wendland.

Über den Wert des Drogenfundes wurden zunächst keine Angaben gemacht. Der 33-Jährige ist zuvor nicht polizeilich aufgefallen. Ob noch weitere Personen in den Fall involviert sein könnten, das sollen nun Ermittlungen ergeben.

Strafrecht: nicht geringe Menge

Der Verdacht lautet auf „unerlaubtes Handeltreiben mit Betäubungsmitteln in nicht geringer Menge“. Der einschlägige Paragraf 29a des Betäubungsmittelgesetzes sieht dafür eine Freiheitsstrafe von mindestens einem Jahr vor. Juristisch wird zwischen geringer, normaler und nicht geringer Menge unterschieden. Dabei spielt auch der reine Wirkstoffgehalt eine Rolle. Bei Cannabis gilt ein Anteil von mindestens 7,5 Gramm Tetrahydrocannabinol (THC) - das ist der Rausch erzeugende Wirkstoff - als nicht geringe Menge.

Cannabis verändert Wahrnehmung

Drogendealer wie Konsumenten haben es vor allem auf die Cannabis-Blüten abgesehen, die gelb leuchten, wenn sie reif sind. Die Blüten werden getrocknet, zerkleinert und anschließend geraucht. Cannabis löst zunächst Euphorie aus, verändert aber auch die Wahrnehmung, beeinflusst die Gehirnfunktionen negativ und kann panische Angstzustände auslösen.