"Projektionsfläche" in Wolfen "Projektionsfläche" in Wolfen: Vorhang auf und Kultur ab

Wolfen/MZ - Es ist soweit. Ab Freitag heißt es im ehemaligen Kino in Wolfen wieder: Vorhang auf und Kultur ab! Denn mit einer Vernissage läuten die Mitglieder der Künstlergemeinschaft „Gebäude 6“ und des Bürgervereins Wolfen-Altstadt-Süd die vierwöchige Kulturreihe „Projektionsfläche“ in dem altehrwürdigen Lichtspielhaus ein.
Ausstellungseröffnung am Freitag
Den Anfang macht dabei ab 18 Uhr die Eröffnung der Fotoausstellung „Mauerblümchen - Blick in Wolfens verlassene Villen“. Damit die im richtigen Licht erscheint, sind die beiden Initiatoren der Veranstaltungsreihe und Hobby-Fotografen Mathias Wrobel und Hannes Nieleck gerade dabei, die letzten ihrer 40 Fotografien an die Wände des Foyers zu bringen.
Die Kulturreihe „Projektionsfläche“ findet vom 4. bis 27. April im ehemaligen Kino in Wolfen statt. Während am ersten Wochenende die Ausstellungseröffnung und ein Konzert stattfinden, wird am 11. April der Dokumentarfilm „Lost Place L.E. “ zu sehen sein. Mit dabei ist der Regisseur Enno Seifried. Am 12. April wird ein Dichterwettstreit - also ein Poetry-Slam-Abend - stattfinden. Die MZ unterstützt die Reihe als Medienpartner.
Über den Titel der Ausstellung sagt Wrobel: „Die Häuser stehen so unauffällig wie Mauerblümchen am Straßenrand.“ Nehme man sich aber die Zeit und schaue hinter die Kulissen, begebe man sich auf eine spannende Entdeckungsreise in die Geschichte der Filmstadt. „Dabei begreift man, wie sehr der industrielle Aufschwung das Gesicht von Wolfen prägte“, so Nieleck.
Die Prachtvillen seien ein Beispiel dafür. „Beim Begehen der Häuser mit ihren herrschaftlichen großzügigen Räumen sind sehr viele Details und Gegenstände aus vergangenen Zeiten zutage getreten, die wir fotografisch dokumentiert und - wenn man will - damit auch konserviert haben.“ Bis zu 200 Innen- und Außenaufnahmen haben die Hobby-Fotografen von jeder der sechs Villen geschossen. „Danach haben wir sorgsam die Fotos ausgewählt und die Ausstellung arrangiert.“ So wolle man nicht nur an die Vergangenheit erinnern, sondern auch Denkanstöße für die Zukunft geben, denn bei vielen Objekten stehe die konkrete Nachnutzung noch in den Sternen.
Musikkonzert am Sonnabend
In eine ganz andere Kerbe wird am Sonnabend geschlagen, denn im Rahmen der Wolfener Kneipennacht wird im Filmtheater die Band „Los Cuban Boys“ auftreten. Dahinter verbergen sich drei gebürtige Kubaner, die - so Musiker Marcel de Cuba - alle viel spanisch-lateinamerikanisches Rhythmusgefühl im Blut haben, so dass das Bühnenprogramm in seinen besten Momenten an das legendäre Musikprojekt „Buena Vista Social Club“ anknüpft. „Ob Salsa, Cha Cha Cha oder Merengue - keine Musikrichtung ist uns fremd“, so de Cuba, der sich ungemein auf das Konzert in Wolfen freut. „Privat bin ich mit dieser Stadt eng verbunden, weil meine Freundin hier lebt. Nun habe ich endlich auch die Möglichkeit, hier aufzutreten.“ Vier Sets à 45 Minuten werde man ab 20 Uhr spielen. Dazwischen und danach legt DJ Maxim auf. Für alle Musikinteressierten hat Marcel de Cuba abschließend noch einen Rat parat: „Vergesst die Tanzschuhe nicht.“
