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Politiker stehen Rede und Antwort

Von Kathrin Kuhnt 29.04.2008, 17:05

Bitterfeld/Wolfen/MZ. - Aus diesem Grund gibt es am Berufsschulzentrum "August von Parseval" in Bitterfeld seit 2000 die Aktionstage Politische Bildung. "Wir wollen unseren Schülern Antworten auf ihre Fragen im Bereich Politik geben. Dazu laden wir kompetente Politiker ein", sagt Marion Marx, Fachgruppenleiterin Sozialkunde.

Am Dienstag stand der CDU-Bundestagsabgeordnete Ulrich Petzold 60 Schülern aus vier verschiedenen Klassen Rede und Antwort. Das Thema "Bedrohte Umwelt - Globale Gefährdungen" stieß bei den Schülern auf reges Interesse. "Teil des Lehrplans ist bei uns auch die Umwelt. Da bot es sich an, Herrn Petzold, der Mitglied im Ausschuss Umwelt, Natur und Reaktorsicherheit ist, als Fachmann einzuladen", so Marx. Ob Atompolitik, Ökosteuer oder Emissionshandel - alle Themen wurden gemeinsam diskutiert.

Im Vorfeld der kommenden Europawoche fand eine ähnliche Veranstaltung ebenfalls am Dienstag in Wolfen statt. Auch hier war es Ziel, den Schülern die Politik nahe zu bringen. "Wir wollen unseren Schülern der 9. Klasse zeigen, dass man mit Politikern reden kann und dass sie normale Menschen sind", erklärte Marion Ruch, Sozialkundelehrerin am Heinrich-Heine-Gymnasium Wolfen. In der Theorie wurden bereits die Verfassungsorgane und die Aufgaben des Deutschen Bundestages gelehrt. Jetzt stellte sich der SPD-Bundestagsabgeordnete Klaas Hübner den Fragen der Schüler und vermittelte so ein wenig Praxis. "Es ist bereits Tradition geworden, dass ich hierher komme", sagte Hübner und freute sich bereits auf die Diskussion. Er selbst ist immer wieder gespannt auf die vielfältigen Fragen. "Die Schüler interessiert meine Meinung zu den Bundeswehreinsätzen, sie fragen nach meiner Arbeit als Abgeordneter und sie fragen natürlich auch nach den Diäten der Politiker und ich gebe auf alles eine ehrliche Antwort", brachte Hübner es auf den Punkt. "Vorbereitend auf diesen Tag zeige ich meinen Schülern immer einen kleinen Film darüber, wie Herr Hübner in Berlin angefangen hat. Das soll die erste Scheu nehmen", so Marion Ruch. Schüler Denis Hünniger freute sich darüber, endlich die Gelegenheit zu haben, mit einem Politiker zu sprechen. "Mich interessiert vor allem, wie man Familie und die Arbeit unter einen Hut bringt. Das stelle ich mir sehr stressig vor." Auch wenn das Interesse der Schüler am Leben eines Bundestagsabgeordneten groß ist, kann sich kaum einer vorstellen, selbst in der Politik aktiv zu werden: "Das wäre mir zu viel Verantwortung", fasste der 16-jährige Daniel Gusev zusammen.