Pläne der WGW Pläne der WGW: Wohnungen in Wolfen werden modernisiert
wolfen/MZ - Ein Brief von der Wohnungsgenossenschaft Wolfen (WGW) hat Barbara Werner aus Wolfen so richtig sauer gemacht. Der Stein des Anstoßes: Balkons. Die sollen jetzt an alle WGW-Wohnungen in der Erich-Mühsam-Straße in Wolfen angebaut werden. Damit soll, so Genossenschaftsvorstand Sabine Barth, die Wohnqualität erhöht werden. Und damit sollen zugleich die Voraussetzungen geschaffen werden, dass sich für jetzt leer stehende Wohnungen wieder Mieter interessieren. Doch die Genossenschaftsmitglieder, so Frau Werner, seien nicht gefragt worden, ob sie das gut finden oder nicht.
Fakt ist, eine Wohnung ist nur attraktiv mit Balkon. Diese Erfahrung macht jeder Wohnungseigentümer. Also auch die WGW. Und gerade Zwei-Raum-Wohnungen wie es sie in der Mühsam-Straße gibt, sind derzeit gefragt - und sie sind gut vermietbar, wenn sie entsprechend ausgestattet sind. „Ein Haus ist nur dann ein gutes Haus, wenn es voll ist“, sagt Sabine Barth. Gerade darum kämpfen derzeit alle auf dem Wohnungsmarkt.
Modernisierung soll sich nicht auf die Miete auswirken
Attraktivität und ein günstiges Preis-Leistungsverhältnis - das ist das ganze Geheimnis. Im speziellen Fall in der Erich-Mühsam-Straße wird sich die Modernisierung auch nicht auf die Miete auswirken. „Die haben wir in den vergangenen Jahren erhöht und sind so erstmal in der Lage, solche Modernisierungen machen zu können“, sagt sie.
Für die kommenden Jahre will auch die WGW gerüstet sein. Denn so viel ist sicher: Weiterhin wird es Leute wegziehen aus Bitterfeld und Wolfen. Und dass mit großartigen Zuzügen zu rechnen ist, das ist eher unwahrscheinlich. Der Leerstand bei Wohnungen wird sich erhöhen. Das weiß auch die WGW-Chefin und das treibt ihr Sorgenfalten ins Gesicht. Wer hat die attraktivsten Wohnungen zu bieten für die Mieter, die bleiben? Darum wird sich alles drehen. Denn wer die hat, braucht keine Abrissbirne. Das alles ist letztlich eine Frage des Geldes.