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Piesteritzer Werkssiedlung Piesteritzer Werkssiedlung: Denkmäler sind verkauft

Von Markus Wagner 04.02.2003, 16:52

Wittenberg/MZ. - Die Piesteritzer Werkssiedlung hat einen neuen Besitzer. Die "arsago Real Estate" hat die Anteile des Energie-Großkonzerns Eon, in den die Bayernwerk AG bei einer Fusion eingeflossen ist, an der Siedlungsgesellschaft (PSG) übernommen.

"Eon will sich auf sein Kerngeschäft konzentrieren", erläutert PSG-Geschäftsführer Gerhard Leske die Gründe für den Verkauf. Die PSG sei "der letzte Exot" im Konzern gewesen, nachdem bereits vor Jahren die Wohnungsgesellschaft in München verkauft worden sei.

Rückwirkend zum 1. Januar gehört die PSG nun der arsago (lat. für "Kunst des Handelns"). "Real Estate" ist eine Tochter der Holdinggesellschaft arsago ACM , die 2001 als Fonds-Gesellschaft von dem langjährigen JP-Morgan-Manager Claus Löwe gegründet worden ist. Die Firma hat nach eigenen Angaben rund 200 Millionen Euro von Privatanlegern in einem geschlossenen Fonds für langfristige Investitionen gesammelt. Angestrebt werde "eine nachhaltige zweistellige Eigenkapitalrendite bei kontrolliertem Risiko und erfolgsabhängiger Vergütung", heißt es auf der Homepage. Piesteritz ist das erste Projekt der neuen Firma.

"Wenn man einen so außergewöhnlichen Bestand erwirbt, ist das auch Verpflichtung", versichert arsago-Projektleiter Markwart Faussner. arsago will den zwei Eingeständnissen nachkommen: Im Kaufvertrag mit eon ist eine zehnjährige Frist vereinbart, in der die denkmalgeschützte Siedlung durch Verkauf nicht in Einzelteile gesplittet werden darf. Zum zweiten wird das Stammpersonal übernommen. "Wir wollen den Bestand pflegen und ausbauen", sagt Faussner. Wichtigstes Ziel sei dabei, die Idee des Architekten Otto Rudolf Salvisberg umzusetzen.

"Für die Mieter wird sich nichts ändern", versichert der Projektleiter. arsago sehe den Kauf als langfristige Investition. Standort-Analysen hätten gezeigt, dass Wittenberg gute Voraussetzungen für das Vorhaben biete. "Die Indikatoren sind hier positiv", verweist Faussner zum Beispiel auf die Statistik der Gewerbean- und abmeldungen. "Da liegt Wittenberg ganz gut."

Die Identifikation mit der Werkssiedlung als Modell für besseres Wohnen war auch eine Voraussetzung für den Kauf. Acht Bewerber hatten sich laut PSG-Geschäftsführer Leske um die Siedlung bemüht, arsago habe den Zuschlag bekommen, weil es die Bedingungen von eon erfüllt habe.

Homepage der arsago:

www.arsago.com