Orwo: Orwo: Wolfen will bei der 041 Signal setzen

Wolfen/MZ. - Die Stadt Wolfen will mit 123 000 Euro eine Art Initialzündung für die Nachnutzung der 041, ehemals Verwaltungssitz der Filmfabrik, auslösen. 60 000 Euro sollen in eine so genannte Modernisierungs-Voruntersuchung fließen, 63 000 in die Erarbeitung der denkmalpflegerischen Zielstellung für dieses Gebäude. Die Mittel will Wolfen aus dem Kommunalkreditprogramm schöpfen, das Kommunen Gelder in Aussicht stellt, die wenigstens in den ersten drei Jahren zins- und tilgungsfrei sind.

Im Bau- und Vergabeausschuss, in dem diese Informationen gegeben wurden, löste dieses Ansinnen doch einige Diskussionen aus. Nicht nur Ausschussvorsitzender Klaus Hamerla (CDU) hatte damit offenbar Probleme. Seiner Meinung nach müsse erst einmal geklärt werden, was man denn mit dem Gebäude will. Er gab auch zu bedenken, dass denkmalpflegerische Festlegungen Investoren abschrecken könnten. Bernd Kosmehl (FDP), der sich dagegen aussprach, für Investitionen vorgesehene Mittel für Planungsleistungen auszugeben, merkte auch an, dass die 041 ja der Stadt nicht gehöre und sie eigentlich auch kein Geld dort hineinstecken dürfe.

Petra Wust, stellvertretende Oberbürgermeisterin, indes entgegnete, dass beide Planungen die Vorstufe für Investitionen im Gebäude seien. "Es wird erwartet, dass wir Zeichen setzen", meinte sie. Offenbar ist der Stadt bedeutet worden, dass Fördermittel für die Sanierung des gewaltigen Rundbaus erst ausgereicht würden, wenn beide Gutachten vorliegen und wenn Wolfen den ersten Schritt tut, um aus dem seit mehr als drei Jahren verwaisten Gebäude wieder etwas zu machen. "Sonst brauchen wir gar nicht erst wieder antreten", meinte Wust.

In der ganzen Diskussion fiel der Begriff Verwaltungssitz der Stadt Wolfen nur einmal. Offenbar sind es nicht nur finanzielle Gründe, die einem Umzug der Stadtverwaltung aus der ehemaligen Kaserne in den Agfa/Orwo-Sitz entgegen stehen. "Da hindern uns andere Dinge dran", hatte Wust in einem Nebensatz gesagt. Kommentar