Ortswehren Muldestausee Ortswehren Muldestausee: Gossa ohne eigene Feuerwehr

pouch/MZ - Die Ortsfeuerwehr Gossa ist zurzeit abgemeldet, denn sie ist nicht einsatzbereit. Grund ist massiver Mitgliedermangel. Bei Alarm rücken nun stattdessen die Nachbarwehren aus, um Gefahren für das Leben der Bevölkerung sowie deren Hab und Gut zu bekämpfen. Unterdessen schreibt die Gemeindewehrleitung die Freiwilligen in Gossa an und bietet ihnen bis zur Klärung des Problems eine Mitarbeit in den anderen Wehren an.
„Es ist traurig, dass niemand bereit ist, den Dienst zu leisten“, sagt Gemeindewehrleiter Wolfgang Edler anlässlich der Jahreshauptversammlung in Pouch. Damit stehe Gossa ohne eine schlagkräftige Wehr da. Man bemühe sich zurzeit, die einzelnen Freiwilligen zu einer weiteren Mitarbeit zu animieren oder ihnen eine freiwillige Tätigkeit in den Nachbarwehren anzubieten, so Edler weiter. Wie das ausgeht, stehe derzeit aber noch in den Sternen. Grund dafür sei unter anderem, dass sich in Gossa kein Feuerwehrmann als Ortswehrleiter zur Verfügung stelle oder die entsprechende Qualifikation habe, so Edler.
2013 durch Hochwasser geprägt
Trotzdem können die Frauen und Männer der einzelnen Ortsfeuerwehren der Gemeinde Muldestausee auf ein Einsatzjahr zurückblicken, das hauptsächlich durch das Hochwasser geprägt war. Gegenüber dem Jahr 2012 seien die Einsätze fast auf das doppelte angestiegen, sagt Edler mit Blick in die Statistik. Mussten die Freiwilligen 2012 insgesamt 46 mal ausrücken, so erhöhte sich die Zahl im vergangenen Jahr auf 80. Das bedeute in Stunden umgerechnet immerhin eine Anzahl von 4 515, wovon 3 674 auf Hochwassereinsätze zurückzuführen seien. Allein der Einsatz an der Deichbruchstelle bei Löbnitz machte den stundenlangen Einsatz von vier Rettungsbooten notwendig.
Aber auch Einsätze zur Absicherung von großen Festen standen bei den Frauen und Männern auf dem Dienstplan. Erinnert sei dabei zum Beispiel an das Motorbootrennen oder an das Spring-Break-Festival auf der Halbinsel Pouch, so der Gemeindewehrleiter.
Neben diesem unermüdlichen Einsatz mussten die Feuerwehrleute allerdings auch zu Bränden und technischen Hilfeleistungen zu jeder Tages- und Nachstunde ausrücken. „Von den 80 Einsätzen im gesamten Jahr entfielen 14 auf Brandeinsätze und 32 auf technische Hilfeleistungen“, zieht Edler Bilanz.
An den wohl gravierendsten Einsatz in Muldenstein erinnern sich die Frauen und Männer ungern. Dort war es am 17. März zum Brand eines Einfamilienhauses gekommen. Der Bewohner konnte zwar noch aus dem Haus gerettet werden, starb aber später an seinen schweren Verletzungen. „Bei diesem und anderen Einsätzen, die ein koordiniertes Handeln mehrerer Wehren erforderten, machte sich der gute Ausbildungsstand aller Freiwilligen bewährt“, so Edler.