Ortschaftsrat Holzweißig Ortschaftsrat Holzweißig: Staffelstab nach 24 Jahren übergeben

Holzweißig/MZ - Während der konstituierenden Sitzung des Ortschaftsrates am Donnerstag wurde Hans-Jürgen Präßler zum neuen Ortsbürgermeister für Holzweißig gewählt.
Der Ortsbürgermeister Hans-Jürgen Präßler will das Gemeindeleben forcieren und Vereine stärken. Dafür sollen die Brauchtumsmittel gezielt eingesetzt werden. „Ich möchte aber auch, dass unser Ort sauber und in Ordnung ist“, so Präßler. Damit sich Gäste und Bewohner wohlfühlen. Laufende Projekte wie die Sanierung der Cäcilienstraße werde er ebenfalls betreuen. Zudem wolle er sich für einen Bolzplatz für Jugendliche einsetzen. (mem)
„Ich gebe den Staffelstab ab. Es wird Zeit für eine jüngere Generation“, sagt Brunhilde Geyer zuversichtlich. Den Ort sieht sie in guten Händen. Denn wie Geyer will sich auch ihr Nachfolger für den Erhalt des historischen Rathauses in Holzweißig einsetzen. Derzeit prüft die Stadt Bitterfeld-Wolfen, ob das Rathaus - ähnlich wie in Greppin - verkauft werden könnte. Das will man jedoch in Holzweißig verhindern.
„Als Kommunalpolitiker ist man dafür verantwortlich, dass die Tradition erhalten wird“, so Geyer. Das denkmalgeschützte Gebäude könne nicht verändert werden und es sei enorm wichtig für die Bevölkerung. Auch Hans-Jürgen Präßler ist bereit, den Kampf für sein Rathaus aufzunehmen. „Das Haus ist voll belegt“, erklärt der neue Ortsbürgermeister. Neben einer Gaststätte sind auch der BUND, der Verein Holzweißiger Bergleute und der Heimatverein mit Heimatstube in dem Gebäude untergebracht. „Regelmäßig finden im Sitzungssaal Veranstaltungen statt“, so Präßler. Man solle nicht immer alles verkaufen, sondern Interesse für dieses Gebäude schaffen.
Erhalt des Rathauses
Der Erhalt des Rathauses wird eines der größten Projekte sein, die der neue Ortsbürgermeister angeht. Dabei will ihn seine Vorgängerin unterstützen, denn sie weiß aus eigener Erfahrung, wie schwer der Anfang sein kann.
Vor genau 24 Jahren wurde Geyer erstmalig gewählt - damals noch als Bürgermeisterin. Die Dinge liefen 1990 noch anders. „Ich habe einfach die Herausforderung angenommen.“ Nach der Wende war vieles unklar, auch rechtlich. „Da habe ich aus dem Bauch heraus entschieden.“ Heute wäre das nicht möglich. Eine der größten Herausforderungen während ihrer gesamten Zeit als Oberhaupt war der Ausbau der Infrastruktur. „Als ich 1969 nach Holzweißig kam, waren die Straßen und Gehwege desolat“, so Geyer. Rückblickend war es wichtig und gut, dass sie sich dafür eingesetzt habe. Denn nun sei es schwieriger geworden, Straßensanierungen zu realisieren.
„Über all die Jahre habe ich versucht, den Ort lebenswert zu gestalten.“ Und das ist auch ihre Hoffnung für die Zukunft: Es soll so bleiben. Dazu gehörten eben auch Vereine und ein lebendiger Ort mit einer Grundschule und der Kindertagesstätte. Beides, so sagt sie, müsse erhalten bleiben.
Aber ein Projekt ist der scheidenden Ortsbürgermeisterin doch noch im Gedächtnis geblieben - der Bitterfelder Bogen. „Wir waren als Gemeinde der Bauherr“, erinnert sie sich. „Damals ist etwas entstanden, das mich überleben wird.“