Vectra mit DDR-Kennzeichen: Opel Vectra mit DDR-Kennzeichen in Leipziger Saale-Elster-Kanal

Leipzig/Bitterfeld - Nach der Bergung eines vor 25 Jahren im Leipziger Saale-Elster-Kanal versenkten Opel Vectra aus Bitterfeld plant die Polizei keine weiteren Ermittlungen.

„Gestohlene Autos, verschwundene Kennzeichen und Zulassungsbescheinigungen bleiben aktuell zehn Jahre im Fahndungsregister und werden danach gelöscht“, sagte Sebastian Opitz, Sprecher der Polizeidirektion Ost.

Das hänge mit den Verjährungsfristen der dazu gehörenden Straftat - eines Diebstahls im besonders schweren Fall - zusammen. „Nach zehn Jahren wird diese nicht mehr weiter verfolgt.“ Man könne deshalb nicht sagen, wann und wo der Opel Vectra gestohlen gemeldet wurde.

Der völlig verschlammte Opel war vor zwei Jahren im Kanal entdeckt worden, wurde aber erst am vergangenen Wochenende von Tauchern der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft aus dem Wasser geholt.

Es hatte zuvor keine Anzeichen für eine schwere Straftat gegeben. Die gibt es auch weiterhin nicht. Der Opel Vectra hatte mit KDZ 6 -72 ein altes DDR-Kennzeichen.

K steht für den Bezirk Halle. Auf der Zulassungsplakette gab es einen Hinweis auf Bitterfeld. Dazu gab es im Auto ein vorausgefülltes Unfallprotokoll, das in einer Plastikhülle die Zeit überdauert hatte. Darauf stand der Name eines Bitterfelders, der aber wohl nicht mehr lebt.

Ein DDR-Kennzeichen an einem Opel Vectra, das hatte Fragen aufgeworfen. Opitz hält das nicht für einen Widerspruch. „Wenn der Vectra direkt in den Wendewirren im Westen gekauft und im Osten angemeldet wurde, kann es noch ein DDR-Kennzeichen gegeben haben.“

Wie das Auto nach den Leipziger Elbe-Saale-Kanal kam, ist unklar. Womöglich war er von Jugendlichen gestohlen und dort versenkt worden. Die Kosten der Bergung haben die DLRG, die Feuerwehr und eine Abschleppfirma übernommen. Letztere hat die Überreste des Vectra verschrottet. (mz)