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Blick in die Vergangenheit Olympische Spiele: Im Bobbauer DDR-Museum steht eine Ecke voll im Zeichen der Ringe

Im Bobbauer DDR-Museum erzählen Bücher, Zeitschriften und allerhand andere Ausstellungsstücke von Olympischen Spielen.

Von Ulf Rostalsky 20.02.2022, 14:00
Matthias Berger schmökert in einigen Museumsstücken zum Thema Olympia.
Matthias Berger schmökert in einigen Museumsstücken zum Thema Olympia. (Foto: André Kehrer)

Bobbau/MZ - Squaw Valley, Grenoble, Sapporo. Dann Innsbruck, Lake Placid und Sarajewo. Später Sotschi und Pyeongchang. Aktuell Peking. Alles sind Olympiaorte, der Sport dort fesselt Menschen rings um den Globus.

„Das war schon immer so“, sagt Matthias Berger. Der Schatzmeister des Vereins „Geschichte(n) bewahren“ steuert im Bobbauer DDR-Museum die Sportecke an. „Männerecke“ sagt er manchmal auch zu dem Platz, an dem sich allerhand Gedrucktes und auch manch anderes Erinnerungsstück an großen Sport findet. Politisch will er alles nicht werten. „Sport allgemein, vor allen Dingen aber die Olympischen Spiele“, war immer Thema.

Hier der Siegesjubel auf Ski, dort die geballte Kraft beim Start des Bobs

Berger zeigt Sonderausgaben des Sport-Echo, hat aber auch die gerade zu DDR-Zeiten sehr beliebten und schnell zur Mangelware gewordenen Olympiabücher zur Hand. Natürlich waren sie Hingucker. Und sie berichteten über die zahlreichen Erfolge der Sportler aus dem deutschen Osten. Das machen schon die Titelbilder deutlich. Hier der Siegesjubel auf Ski, dort die geballte Kraft beim Start des Bobs.

Und natürlich Katarina Witt, die als Carmen im kanadischen Calgary zum zweiten Olympiagold und zur Krönung ihrer Karriere lief. Im DDR-Museum sind die Bücher keine Staubfänger. Denn nicht selten wird in ihnen geblättert - mit Erlaubnis oder im Beisein des Aufsichtspersonals.

Im Museum geht es um mehr als das bloße Betrachten von Anschauungsstücken

Denn Schaden nehmen sollen die Bücher und auch die Zeitschriften nicht. Sie machen die „Männerecke“ aus. Aber warum „Männerecke“? Berger will nichts überbewerten. Aber im Museum stellt er schon fest, dass Frauen gerade im Küchen- und Wohnzimmerbereich ins Plaudern kommen. „Und Männer bleiben oft beim Sport hängen.“ Das sollen sie auch. Schließlich geht es im Museum um mehr als das bloße Betrachten von Anschauungsstücken. Besucher sollen erzählen, von ihren Erlebnissen berichten. „Deshalb gibt es unseren Verein“, sagt Berger. „Geschichte(n) bewahren“ gelingt auch über den Sport.

Und das nicht nur, wenn es um die Vergangenheit geht. Vieles dreht sich momentan in Reichweite alter Ansichtskarten von Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen, Innsbruck oder Lake Placid um die aktuellen Wettbewerbe in Peking. Die Leute fiebern mit. Und Matthias Berger sagt geradeheraus: „Momentan läuft bei mir auch tagsüber der Fernseher. Ich bin Olympiafan. Ich schaue sogar Curling.“

Der Schatzmeister brennt für den Sport und geht noch einmal auf Suche

Der Schatzmeister brennt für den Sport und geht noch einmal auf Suche. Moskau 1980. Es waren Olympische Sommerspiele ohne eine große Zahl an Sportlern aus der westlichen Welt - und mit Mischka. Der Bär war das Olympiamaskottchen und steht ebenfalls im DDR-Museum. Die Erinnerungsstücke aus Porzellan und Keramik wurden einst in einer litauischen Fabrik gefertigt. Das hat Berger gerade erst von einer Brieffreundin erfahren. Aber das ist eine weitere Geschichte.