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Oktoberfest auf kleiner Wiesn Oktoberfest auf kleiner Wiesn: Riesigker Holzfäller schlugen mächtig zu

07.10.2001, 11:29

Riesigk/MZ. - Die München-Tour des Heimatvereins vor etwa einer Woche hat sich gelohnt. Denn am Sonnabend ging es beim zweiten Riesigker Oktoberfest bis in den Sonntag Morgen hinein zu wie auf der großen Wiesn. Vereins-Chef Marec Henze war aber auch aus einem anderen Grund froh: Selbst der 30. Späher, der ob des Gerstensaft-Genusses oder anderer Freuden abhanden kam und bei der Rückfahrt nicht im Bus saß, kehrte in den Heimatort zurück. Vielleicht auch, weil hier die Maß Bier um ein Drittel preiswerter über den Tresen ging. Oder wegen der versprochenen kulturellen Höhepunkte, zu denen der "Original Riesigker Musikantenstadl" zählte. Dabei kam ein Trupp heimischer Holzfällerbuben zur Geltung, der mit Äxten auf einen Baumstamm eindrosch. "Take it easy", sagten dazu Andy und Ralf von der gleichnamigen Disko. Sie sahen den fliegen Holzspänen gelassen entgegen.

In die Zelt-Feuerwehrdepot-Kombination mit einer Gesamtfläche von 450 Quadratmetern kamen auch noch andere hochrangige Künstler. So zwei, die per Handwagen vor die Bühne gezogen werden mussten. Angeblich handelte es sich dabei um Stefanie Hertel und Stefan Mross. Letzterer bewies mittels einer Trompete beim Hinausfahren, dass er wirklich blasen kann. Aber es war wohl nicht der echte Mross. Und gleicher Verdacht besteht bei den Wildecker Herzbuben, die recht eigenartig abgenommen hatten. Die lieben "Herzileins" sollten mal einen Arzt konsultieren, um eine vernünftige Verteilung der Fettpolster hinzubekommen. Aber vielleicht hilft auch das in Riesigk praktizierte Baumstammwettsägen oder das Bierseidelstemmen, um die Pfunde purzeln zu lassen. Vereins-Cef Henze, der sich als Holzfällerbub mächtig geschafft hatte, zeigte den Riesigkern und deren Gästen, wozu ein Treppen bauender Mittelständler fähig ist. Nicht nur, was den rustikalen und erst am Freitag fertiggestellten Tisch betrifft, sondern am Baustamm mit etwa 25 Zentimetern Durchmesser. Die Bügelsäge wurde strapaziert. Und in einer Minute und acht Sekunden lag eine Holzscheibe am Boden.

Das Publikum erkannte Henze sofort einen Preis zu. Er dürfe sich am Wochenende am heimischen See in einem Zwei-Mann-Zelt aufhalten, hieß es. Eigenartigerweise schien dem Erst-Säger dieses Geschenk nicht sonderlich zu gefallen. Der wahre Preis des Wettbewerbs - ein Wochenend-Aufenhalt für zwei Personen im westlichen Harz - animierte weitere kräftige Leute, sich am Stamm zu versuchen. Die Stimmung im Zelt erklomm stündlich neue Höhen.

Schon machte die Botschaft die Runde, dass es im nächsten Jahr ein drittes Riesigker Oktoberfest mit einem noch größeren Musikantenstadl geben wird. Dies auf der kleinen Wiesn am See.