1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Ode "An die Freude": Ode "An die Freude": Bitterfelder Musikschule meldet sich mit musikalischem Mosaik zurück

Ode "An die Freude" Ode "An die Freude": Bitterfelder Musikschule meldet sich mit musikalischem Mosaik zurück

Von Christine Färber 16.07.2020, 12:00
Ilidar Schaburow mit Trompete auf dem Bitterfelder Bogen
Ilidar Schaburow mit Trompete auf dem Bitterfelder Bogen Klaus-Michael Peters

Bitterfeld - Es ist eine schöne Botschaft: Mit einem Film meldet sich das Team der Bitterfelder Musikschule „Gottfried Kirchhoff“ aus Umbau- und Coronazeiten. „Wir wollen so unser Publikum erreichen, wollen jetzt, wo so viele Veranstaltungen abgesagt waren und teilweise noch sind - quasi Mut machen, durchzuhalten und Musik auch auf digitaler Ebene zu genießen, bis wir uns alle wiedersehen“, sagt Cornelia Toaspern, Leiterin der Einrichtung. „Und wir wollen natürlich selbst auch wieder ein Erfolgserlebnis haben.“

Und das ist gelungen. Nach langer Zeit, in der sich Lehrer und Schüler ausschließlich per Video verständigen konnten und sich so vieles allein erarbeiten mussten, liegt nun ein wunderschönes gemeinsames Werk vor: 15 Schüler und Lehrer spielen zusammen den bekannten Schlusssatz aus Ludwig van Beethovens 9. Sinfonie, dem Friedrich Schillers Text, die Ode „An die Freude“, zugrunde liegt. Musiklehrer Ilidar Schaburow hat die Partitur geschrieben. Zwölf Instrumente sind dabei und zwei Gesangsstimmen.

Das Ganze ist letztlich ein Mosaik - musikalisch und optisch

Das Ganze ist letztlich ein Mosaik - musikalisch und optisch. Denn hier schaltet sich Instrument für Instrument dazu und damit die Töne desjenigen Musikers, der das jeweilige Instrument spielt. Aufgenommen haben das übrigens drei echte Ton- und Film-Profis aus Dessau und Bernburg. Geld für das Projekt unter dem Namen „Mut machen - Gemeinschaft stärken (in der Coronazeit)“ gab es über das Programm „Demokratie leben“ des Bundesfamilienministeriums, in dem die Stadt Bitterfeld-Wolfen verankert ist und so die Musikschule schon bei verschiedenen Vorhaben unterstützten konnte.

„Den Film zu erarbeiten, das hat richtig Spaß gemacht“, sagt Cornelia Toaspern, die die Anregung dafür gegeben und die Begeisterung aus den Mitwirkenden herausgekitzelt hat. „Mir kam die Idee aufgrund eines Videos, das ich im Internet gesehen habe: Die Musiker eines Orchesters haben sich mit ihrem Part von Zuhause aus nacheinander in die Melodie eingeklinkt. So läuft es bei uns auch.“ Den Anfang macht das Cello, dann kommt die Violine, die Flöte, das Klavier, der Dudelsack - zum Schluss der Gesang. Auch Klangbausteine sind dabei - eine Referenz an die musikalische Früherziehung, die die Musikschule ebenfalls anbietet.

Jeder der 15 Musiker hat für sich daheim seinen Part gelernt und geübt

Jeder der 15 Musiker hat für sich daheim seinen Part gelernt und geübt. Andreas Koch hat in seinem Bernburger Tonstudio die Audio-Aufnahmen gemacht, Klaus-Michael Peters aus Dessau war zuständig für die Videoaufnahmen und Philipp Müller schließlich schneidet den Film gerade zusammen. Und der wird sehenswert.

Aufgenommen wurden die Musiker nicht irgendwo. Peters hat sie an verschiedenen Orten in Bitterfeld platziert - auf dem Bogen zum Beispiel, vor dem Gesundheitszentrum, an der Goitzsche, auf den Stufen des Lutherhauses, vor dem katholischen Pflegeheim. „Und das bei herrlichstem Wetter“, sagt Cornelia Toaspern freudig, „die Bilder sind toll, ach, das ganze Projekt ist toll.“ Zu sehen ist das Video, wenn es in einer Woche fertig ist, auf der Internetseite der Bitterfelder Musikschule. (mz)

Josefine Bernatzki und Volker Schopf mit Gitarre an der Goitzsche
Josefine Bernatzki und Volker Schopf mit Gitarre an der Goitzsche
Klaus-Michael Peter
Linda Müller mit Cello am Bogen
Linda Müller mit Cello am Bogen
Klaus-Michael Peter