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OB-Wahl OB-Wahl in Bitterfeld-Wolfen: Linke-Fraktionschef Werner Rauball irritiert Wähler

Von Detmar Oppenkowski 20.09.2016, 09:45
Linke-Fraktionschef Werner Rauball (links) unterstützt im Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters in Biterfeld-Wolfen, nicht den Spitzenkandidaten Marko Roye (rechts).
Linke-Fraktionschef Werner Rauball (links) unterstützt im Rennen um das Amt des Oberbürgermeisters in Biterfeld-Wolfen, nicht den Spitzenkandidaten Marko Roye (rechts). MZ

Bitterfeld-Wolfen - Mitten in der heißen OB-Wahlkampfphase in Bitterfeld-Wolfen sendet die Links-Partei irritierende Signale an die Wähler. Denn eigentlich hat der Ortsverband Bitterfeld-Wolfen-Umland einstimmig Marko Roye als seinen Spitzenkandidaten ins Rennen um das Oberbürgermeisteramt geschickt. Aber ausgerechnet der amtierende Fraktions-Chef der Linken im Bitterfeld-Wolfener Stadtrat, Werner Rauball, unterstützt nun öffentlich einen Einzelbewerber.

Linke-Unterstützung für Eckbert Flämig sorgt für Sturm der Entrüstung

Auf mehreren im Stadtgebiet verteilten Plakaten wirbt Bitterfelds Ex-Bürgermeister zusammen mit seiner Frau für den parteilosen Mitbewerber Eckbert Flämig. „Über die Aktion bin ich nicht glücklich“, sagt Marko Roye auf MZ-Nachfrage und meint: „Ich muss das aber akzeptieren.“ Während der OB-Kandidat der Linken um Zurückhaltung bemüht ist, wird die Vorsitzende des Ortsverbandes schon etwas deutlicher. „Diese Plakate haben eine katastrophale Außenwirkung und sind parteischädigend“, so Renate Kühl.

Bereits im vergangenen Jahr sei Eckbert Flämig auf den Ortsverband zugekommen, um sich die Unterstützung der Linken zu sichern. „Wir haben uns zu dieser Zeit aber gerade in den eigenen Reihen nach einem Kandidaten umgeschaut.“ Bevor dann Marko Roye nominiert worden sei, habe Werner Rauball sich bereits für Flämig - der früher als Dezernent unter Bitterfelds Ex-Bürgermeister beschäftigt war - ausgesprochen. „Diese Entscheidung wurde auf einer Klausurtagung heftig diskutiert.“ Dies hatte allerdings keine Konsequenzen, da Rauball zwar in der kommunalen Links-Fraktion sitzt, aber kein Parteimitglied ist.

Fraktions-Chef
Rauball sieht Gefahr, dass die „Stimmen zersplittern“

Doch wie beurteilt er den Sturm der Entrüstung, den seine Plakataktion bei den Linken ausgelöst hat? „Eigentlich hätte ich mir gewünscht, dass wir uns auf einen gemeinsamen Kandidaten verständigen, um eine größere Chance gegen andere Herausforderer zu haben“, sagt Rauball. Da dies nicht gelungen sei, sieht er die Gefahr, dass die „Stimmen zersplittern“ und andere OB-Kandidaten nun Nutznießer sein könnten.

Auf die Frage, warum er trotz dieser Aussicht nicht umschwenkt, sagt Rauball: „Zum einen habe ich schon vor geraumer Zeit gesagt, wen ich favorisiere. Dazu stehe ich. Zum anderen verfügt der OB-Kandidat der Linken aus meiner Sicht weder über Verwaltungskenntnisse noch über Erfahrungen in der Mitarbeiterführung.“

Eine Aussage, die die Ortsverbands-Chefin Renate Kühl nicht unkommentiert im Raum stehen lassen möchte. „Ich bin der festen Überzeugung, dass sich unser Bewerber für das Oberbürgermeisteramt bei einem Wahlsieg schnell in die Thematik einarbeiten wird und mit seinen Aufgaben wächst.“ (mz)