Campus Kletterwelt in Wolfen Neustart nach Corona-Pause - Betreiber kann Konkurs dank Hilfe des Verpächters verhindern

Wolfen - „Wir sind wieder da“, sagt Torsten Silbermann, den alle unter seinem Spitznamen Fritz kennen, erleichtert. Er betreibt gemeinsam mit seiner Frau Monika die Campus Kletterwelt auf dem Gelände neben dem Bitterfeld-Wolfener Rathaus.
Die erste Phase der Öffnung der Kletterwelt währte nicht lange. Im Juni vorigen Jahres gab es den Startschuss, kurz danach die Coronabremse. „Geschlossen heißt dann auch, kein Geld zu verdienen“, sagt Torsten Silbermann. Man habe versucht, sich mit Förderungen über Wasser zu halten, doch das sei aus bürokratischen Gründen nicht zustande gekommen. „Also mussten wir ans Eingemachte gehen, um einen Konkurs zu vermeiden.“ Große Hilfe habe man in dieser komplizierten Zeit vom Verpächter, der Wohnungs- und Baugesellschaft Wolfen (WBG), erhalten. „Wäre diese Unterstützung nicht gewesen, hätten wir schließen müssen“, macht Silbermann mit aller Deutlichkeit auf die Misere aufmerksam.
Für Jürgen Voigt, den Geschäftsführer der WBG, ist diese Hilfe so etwas wie Ehrensache. „Wir haben alle Mieter und Pächter, die sich engagiert haben, unterstützt und können sagen, dass niemand aufgeben musste.“
Aus diesem Grund blicken Torsten und Monika Silbermann auch positiv in die Zukunft. „Wir haben die Kletterwelt wieder geöffnet und unsere Gäste können ohne einen Test kommen“, sagt Torsten Silbermann. Telefonische Anmeldungen seien allerdings notwendig. „Wir müssen planen und so viele Menschen dürfen nicht zur selben Zeit in die Seile steigen“, nennt er die wichtigen Sicherheitsvorkehrungen. Denn Sicherheit sei gerade beim Klettern in fast 20 Metern Höhe oberstes Gebot, so der gelernte Industriekletterer, der für viele Firmen jahrelang an vielen Orten Spezialaufträge erledigt hat.

Doch Klettern allein ist den Silbermanns nicht genug. Mit einem Indianerdorf, in dem man auch einmal mit Pfeil und Bogen schießen darf, haben sie das Angebot erweitert. „Seit dieser Saison, die ja nun endlich wieder begonnen hat, können sich Interessierte einmal mit dem Jagdgerät der Indianer vertraut machen.“ Die Bogen stehen in den unterschiedlichsten Formen und Stärken zur Verfügung, so dass sich sowohl kräftige als auch weiger muskulöse Menschen ausprobieren könnten. Dabei zeigt er einen Bogen, mit dem seine Frau Monika trainiert und der schon so viel Spannung besitzt, dass ein erwachsener Mann Mühe hat, ihn zu dehnen. „Nicht alle sind so“, meint er lachend. Seine Frau betreibe schon lange den Sport und besitze so die dazu notwendige Kondition und Kraft.
Damit man sich beim Bogenschießen auch richtig verhält und im Endeffekt das Ziel trifft, werden für Interessierte Schulungen durchgeführt. Dabei geht es um die richtige Haltung, das Spannen der Sehne und das Zielen. „Männer und Frauen sind dabei sehr unterschiedlich“, weiß Torsten Silbermann. „Deshalb erklären wir auch jedem Einzelnen die Grundzüge dieses Sportes.“ (mz)