Neues Einkaufszentrum in Bitterfeld Neues Einkaufszentrum in Bitterfeld: Goitzsche-Arkaden brauchen Zugpferde

Bitterfeld/MZ - Die Goitzsche-Arkaden im Bitterfelder Zentrum werden ab Frühjahr 2015 gebaut und können ab Herbst 2016 bezogen werden. Das hat der Projektentwickler der Lührs-Gruppe bekräftigt. Dabei ist neben dem noch zu schaffenden Baurecht der Abschluss von Mietverträgen entscheidend für die Realisierung des Bauvorhabens. Der Projektverantwortliche Karl-Heinz Weber redet Klartext: „Wir brauchen große und von vielen Besuchern frequentierte Marken. Nur dann macht das alles Sinn.“ Weber kann allerdings noch keine Verträge für insgesamt 9 000 Quadratmeter Verkaufsfläche vorweisen. Es sei aber derzeit auch wenig seriös, wenn noch nicht einmal Baurecht für die derzeitige Brache am Bitterfelder Plan bestehe, meint er.
Lührs stehe jedoch bereits in Kontakt zu großen Händlern. Edeka wird genannt. Außerdem H&M sowie C&A. „Aber Handel in der Innenstadt ist schwierig“, erklärt Karl-Heinz Weber und schickt mehr oder weniger direkt eine deutliche Botschaft an die Bitterfeld-Wolfener Stadträte. „Sie müssen wissen, was sie wollen. Wer A sagt, muss auch B sagen.“ Denn bei Lührs ist man nicht unbedingt glücklich darüber, dass der Stadtrat trotz bestehendem Einzelhandelskonzept mit dem Schwerpunkt auf der Entwicklung der Innenstadtbereiche grünes Licht für die Erweiterung der Standorte Bitz und Real gegeben hat.
Ein in den Arkaden liebend gern gesehener Mieter hat offenbar bereits den Weg an die Peripherie bevorzugt. So plant der Drogeriemarkt „dm“ im Bitz. Bleibt Rossmann als mögliches Zugpferd der Goitzsche-Arkaden. Karl-Heinz Weber will es bei den wenigen Namen lassen und nicht weiter spekulieren. Fest stehe allerdings, dass sein Unternehmen nicht mit Leerstand plane.
Neben 9 000 Quadratmetern Gewerbefläche soll es in den Goitzsche-Arkaden 75 bis 100 Wohneinheiten geben. Normale, keine speziell für altersgerechtes Wohnen konzipierten. „Das können andere Leute besser als wir“, meint der Projektentwickler und bestätigt erste Anfragen nach Wohnraum im Zentrum. Die Nähe zu Verkaufs- und Dienstleistungseinrichtungen könnte zum Plus der Arkaden werden. „Lührs steht zum Bau“, betont Weber. Trotz der einen oder anderen mit Skepsis aufgenommenen Entscheidung des Stadtrates.
Als wichtiger weiterer Schritt soll nun zunächst schnellstmöglich Baurecht geschaffen werden. Der Bitterfeld-Wolfener Stadtrat wird in seiner Sitzung am kommenden Mittwoch über die Abwägung eingegangener Stellungnahmen zum Bebauungsplan entscheiden und einen entsprechenden Satzungsbeschluss fassen.
Der Investor Lührs hat sich außerdem die Grundstücke gesichert, die für die Errichtung der Goitzsche-Arkaden notwendig sind. Alles seit notariell bestätigt, so Weber. Über ein weiteres Grundstück werde derzeit noch verhandelt. Das hätte man zwar gern, müsse es aber nicht zwingend haben, um die Arkaden auf den Weg zu bringen.