Neue Sorten Neue Sorten: Die Eis-Ideen des Sommers

Bitterfeld - Sommerzeit ist Eiscrem-Zeit. Wenn die Temperaturen steigen, sitzt meist auch das Geld etwas lockerer im Portemonnaie. Fast acht Liter Speiseeis verschlingt jeder Deutsche durchschnittlich im Jahr. Um die Leute in die Eisdielen zu locken, haben sich die hiesigen Eisverkäufer auch diesen Sommer wieder einiges einfallen lassen. Die MZ hat sich in Bitterfeld und Umgebung umgehört.
In der Bitterfelder Eisdiele Matteo wird in diesem Sommer eine vegane Eiskreation angeboten. Die habe man bereits auf der Lebensmittelmesse „Grüne Woche“ in Berlin vorgestellt. Milcheis gibt’s aber weiterhin. Einen Euro kostet hier die Kugel und 1,50 Euro in der Premiumvariante. Die kostet zwar etwas mehr, zahle sich aber im Geschmack aus, wie der Inhaber Tino Cangemi versichert. Denn bei der Premiumvariante werden hochwertigere Produkte, wie spezielle Nougatsorten, verwendet. Außerdem sei die Eisproduktion aufwendiger, da zusätzliche Arbeitsschritte angewendet werden.
Wetter sorgt für schleppenden Eisverkauf
Im Übrigen laufe der Eisverkauf dieses Jahr jedoch eher schleppend. Das liege am wechselhaften Wetter, das für schlechte Stimmung sorge und sich dann auch beim Umsatz bemerkbar mache, gibt Tino Cangemi zu verstehen.
Zu gutes Wetter könne dem Eisverkauf aber auch schaden, es komme immer auf den Standort an, wie Beatrix Kracht meint. Zusammen mit ihrem Mann betreibt sie den Pavillon Eisperle im Wolfener Nordpark. „An heißen Tagen fahren die Leute eher ans Wasser, aber wenn das Wetter nicht ganz so gut ist, gehen sie im Park spazieren oder auf den Spielplatz“, sagt Beatrix Kracht. Dann laufe auch das Eis-Geschäft besser.
Diesen Sommer hat man Himbeer-Mascarpone-Eis im Angebot. Bei den Kindern stehen aber vor allem Kaugummi-Himmelblau und Konfettieis (Vanilleeis mit bunten Smarties) hoch im Kurs. Im Familienbetrieb kostet die große Kugel einen Euro und die kleine 70 Cent. Die werde vor allem von der jüngeren Kundschaft gekauft, wenn das Taschengeld mal wieder knapp wird, wie Beatrix Kracht mitteilt.
Wer die frostige Süßspeise exotisch mag, ist auch im Eiscafé Globig gut aufgehoben. Neben den bekannten Klassikern wird hier auch Eiscreme mit Pistazien- oder Eierlikörgeschmack angeboten. Vor allem Drachenfrucht ist bei Kindern der absolute Renner. Momentan arbeitet man auch schon an einer neuen Geschmacksrichtung: Guaveneis soll demnächst im Eiscafé angeboten werden. 80 Cent pro Kugel muss man hier über die Theke reichen.
Die Eis-Kassenschlager
Gekauft werde die süße Kost vor allem, wenn das Wetter stimmt und das nötige Kleingeld verfügbar ist. „Gegen Monatsende haben wir in der Regel weniger Kundschaft, dann ist Ebbe im Portemonnaie“, sagt Claudia Globig. Die niedrigen Milchpreise haben übrigens noch keinen Einfluss auf die Eispreise. Aber weshlab nicht? „Weil sich auch steigende Rohstoff-, Energiepreise und die Einführung des Mindestlohns bei den Eisdielen bemerkbar machen“, meint Claudia Globig.
Auch wer sein Eis lieber im Supermarkt oder im Discounter kauft, wird wegen der niedrigen Milchpreise kurzfristig kein Geld sparen. Das liegt einerseits daran, dass immer mehr Hersteller Eiscreme auf Palmfettbasis herstellen und andererseits, weil sie langfristige Lieferverträge mit den Molkereien abgeschlossen haben.
Kassenschlager sind im Übrigen weiterhin Klassiker wie Schokoladen-, Vanille- oder Erdbeereis. Darauf spezialisiert man sich in der Eisdiele Blechschmidt in Zörbig. Hier wird das Eis, wie schon vor 30 Jahren, althergebracht zubereitet. 60 Cent kostet die Kugel. Außergewöhnliche Neukreationen findet man dafür allerdings nicht. „Hier stammen die Kunden vom Dorf, aber die kommen, auch wenn’s regnet“, sagt der gleichnamige Eisverkäufer.
(mz)