Neue Prüfstände für Elektromotoren Neue Prüfstände für Elektromotoren: Prüfzentrum in Brehna investiert 15 Milionen Euro

Brehna - Im FEV Dauerlaufprüfzentrum in Brehna wird einen Gang hochgeschaltet. Das Unternehmen investiert weitere 15 Millionen Euro in sieben zusätzliche Prüfstände für Elektroantriebe und stellt damit zugleich ein Plus von 20 Arbeitsplätzen in Aussicht.
Das Land fördert diese Investition mit 1,95 Millionen Euro. Den entsprechenden Bescheid übergab jetzt Wirtschaftsstaatssekretär Jürgen Ude.
Prüfzentrum in Brehna will mit der Zeit gehen
„Wir gehen mit der Zeit, haben den Trend und die Elektromobilität im Blick“, sagt FEV-Geschäftsführer Hans-Dieter Sonntag.
Dass die Installation und vor allen Dingen der Betrieb der Prüfstände für Dauertests an Elektromotoren eine Herausforderung ist, verhehlt er nicht. „Bisher haben wir überwiegend mit Verbrennungsmotoren zu tun gehabt. Jetzt betreten wir Neuland.“
Namenhafte Automobilhersteller lassen ihre Motoren in Brehna prüfen
Die Dauertests an Motoren dauern im Brehnaer Prüfzentrum bis zu mehreren Hundert Stunden. Nach klarem Regime wird praktisch die ganze Bandbreite von Alltagssituationen für Motoren unter die Lupe genommen. „Im Prinzip vom Schaufahren vor der Eisdiele bis zum sehr schnellen Fahren auf der Rennstrecke.“
Hans-Dieter Sonntag und die derzeit bereits mehr als 200 Mitarbeiter in Brehna haben Erfahrung mit solchen Prüfläufen. Immerhin lassen viele namhafte Automobilhersteller hier ihre neuen Motoren auf Herz und Nieren prüfen. An die Besonderheit der Elektrosparte müssen sich die Mitarbeiter in Brehna allerdings gewöhnen.
Sieben neue Prüfstände für Elektroantriebe sollen entstehen
„Das bedeutet für alle extra Schulungen und neue Sicherheitsvorschriften. Strom siehst du nicht, riechst du nicht. Wenn du ihn spürst, ist es zu spät.“ Der FEV-Geschäftsführer bringt auch die technischen Voraussetzungen ins Spiel.
Mit sieben neuen Prüfständen wird das Brehnaer Unternehmen zum Großabnehmer in Sachen Strom. „Wir haben mit anderen Strommengen zu tun. Die Voraussetzung dafür sind im Gewerbegebiet aber gegeben.“
Erste Elektromotoren sollen im Herbst in Brehna geprüft werden
Läuft alles nach Plan, starten die Bauarbeiten in Brehna-Carlsfeld im Februar. Im Herbst sollen die ersten Elektromotoren geprüft werden. Ein ehrgeiziges Ziel, weiß Hans-Dieter Sonntag.
Allerdings würden dem Prüfzen-trum die Auftraggeber im Nacken sitzen. Bedarf ist vorhanden und FEV will mitspielen in der Elektrosparte. Zumal alle namhaften Hersteller in die Entwicklung der Elektromobilität investieren.
Seit 2007 gibt es das Prüfzentrum in Brehna
Welche Motoren welcher Marken in Brehna geprüft werden sollen, bleibt ein Geheimnis. „Das ist alles Entwicklungsarbeit. Da ist Verschwiegenheit angesagt“, bringt der FEV-Chef den Ehrenkodex der Branche in Erinnerung.
In Brehna ist das FEV Dauerlaufprüfzentrum seit 2007 in Betrieb. In mehreren Ausbaustufen wuchs das zur mehr als 4 000 Mitarbeiter zählenden Aachener FEV-Gruppe gehörende Unternehmen am hiesigen Standort auf mittlerweile gut 200 Kollegen.
Prüfzentrum: Bedingungen in Brehna stimmen
Investiert wurden in Brehna insgesamt 90 Millionen Euro. Praktisch rund um die Uhr werden an bisher 41 Prüfständen Verbrennungsmotoren, Hybridantriebe und im äußerst geringen Umfang Elektromotoren getestet.
Hans-Dieter Sonntag ist zufrieden mit der Entwicklung vor Ort. „Die Bedingungen hier stimmen, die Zusammenarbeit mit Verwaltung und Politik funktioniert.“
Nicht zuletzt bringt er die Bedeutung Sachsen-Anhalts als Standort der Automobilindustrie ins Gespräch. Die Branche sei leistungsstark. Allein im Kompetenznetzwerk Mahreg Automotive der sachsen-anhaltischen Automobilzulieferer sind mehr als 150 Partner vertreten. (mz)