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Neue Ideen in Planung Neue Ideen in Planung: Gästeschar bleibt zum Strandbad-Jubiläum in Sandersdorf aus

Von Michael Maul 29.05.2018, 08:50
Die Geburtstagsparty des Sandersdorfer Strandbades wurde oft im Familien- und Freundeskreis gefeiert.
Die Geburtstagsparty des Sandersdorfer Strandbades wurde oft im Familien- und Freundeskreis gefeiert. Thomas Ruttke

Sandersdorf - Vor 60 Jahren, als das Strandbad in Sanderdorf eröffnet wurde, war der Besucheransturm enorm. Rund 6.000 Gäste werden in der Chronik erwähnt. Zum 60. Geburtstag an diesem Wochenende geht die Betreiberfamilie Köppe von etwa 400 Gästen aus.

„Wir können noch nicht so richtig sagen, warum die Sandersdorfer und ihre Gäste den Feierlichkeiten fern geblieben sind“, sagt Olaf Köppe etwas resigniert. Sicher würden in der Umgebung an den gleichen Tagen auch Feste gefeiert, die auch auf ihre Besucher hoffen. Doch das allein sieht Köppe nicht als Grund. Zwar habe man mit der Partyband „Häppy hour“ eine sehr gute und anspruchsvolle Kapelle engagiert, aber das Publikum sei vielleicht auf andere Musik scharf gewesen.

Dass diese Band natürlich auch preislich etwas anspruchsvoller gewesen sei, rechtfertige auch den Eintrittspreis zur sonnabendlichen Abendveranstaltung. „Mit 15 Euro pro Person hat man schon eine Kategorie erreicht, die sich nicht unbedingt jeder leisten könne“, meint Köppe. Da die Technik und auch die Musiker natürlich ihr Geld haben wollen, habe man sich auf diese Höhe der Eintrittspreise geeinigt.

Stimmung im Strandbad trotz der wenigen Gäste sehr gut

„Wir können daraus nur lernen“, blickt Köppe dennoch positiv in die nächste Zeit. Es müsse ja nicht immer eine teure Kapelle sein, wenn man mit einem DJ und der entsprechenden Musik den gleichen oder einen noch besseren Effekt erzielen könne. Und wenn das bei der nächsten Party so umgesetzt werde, könne man eventuell auch über eine Party am Strand und eine an der Gaststätte nachdenken, meint Olaf Köppe. Dennoch sei die Stimmung im Strandbad trotz der wenigen Gäste sehr gut gewesen und man habe bis 2 Uhr morgens gefeiert.

Für Bernd Sonnenschein aus Sandersdorf, der schon früher dem Strandbad treu gewesen ist, war der Besuch des Jubiläums eine Pflichtveranstaltung. „Ich habe gedacht, dass ich an diesem Tag jede Menge alter Bekannter aus früheren Jahren treffe, aber es waren nur ein paar wenige“, sagt der Sandersdorfer.

Auch er könne sich nicht so richtig erklären, warum so wenig Gäste der Einladung von Familie Köppe gefolgt seien. „Ich komme auf alle Fälle immer wieder gern hierher, denn erstens habe ich es nicht so weit mit dem Fahrrad und zweitens immer noch ganz viele und schöne Erinnerungen an meine Jugend, die ich oft hier am See verbrachte“, ist sich der Sandersdorfer sicher.

Chronik aus 60 Jahren Strandbad Sandersdorf

Wer Interesse an der Entwicklung des Strandbades in den 60 Jahren des Bestehens gehabt hat, konnte sich in der Chronik Bilder aus vergangenen Tagen ansehen. „Aber auch dieses Angebot haben nur sehr wenige Gäste wahrgenommen“, ist Köppe etwas traurig über das Desinteresse der Leute. Dafür wurden das Karussell und die Imbissbuden sehr gut frequentiert.

Schon etwas mehr Interesse hatten die Gäste des Strandbades am ausgestellten Mini-U-Boot „Nemo 2“, mit dem die Tauchsportler schon mehrmals dem Grund der Förstergrube nahe gekommen sind. Bis zu 30 Meter könne man mit dem Zweisitzer in die Tiefe gehen, was bei der Sandersdorfer Grube wegen ihres sehr klaren Wassers immer wieder ein Erlebnis sei, erklärten die U-Boot-Fahrer. Mitfahren dürfe man allerdings nicht. Das sei zu gefährlich für Nichteingeweihte und Personen ohne einen Tauchschein, so der Kapitän. (mz)

Beate und Olaf Köppe haben das Sandersdorfer Strandbad vor einem Jahr als Pächter übernommen.
Beate und Olaf Köppe haben das Sandersdorfer Strandbad vor einem Jahr als Pächter übernommen.
Thomas Ruttke