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Motorschiff Vineta auf der Goitzsche Motorschiff Vineta auf der Goitzsche: Saisonstart mit Hindernissen

Von Michael Maul 08.03.2015, 17:45
Bei strahlendem Sonnenschein sticht das Motorschiff Vineta zu seiner ersten Fahrt in dieser Saison in See.
Bei strahlendem Sonnenschein sticht das Motorschiff Vineta zu seiner ersten Fahrt in dieser Saison in See. André Kehrer Lizenz

Bitterfeld - Der Schiffsdiesel brummt und Vineta-Kapitän Hartmut Dornheim gibt das Kommando: „Leinen los.“ Das Motoschiff ist am Sonnabend zu seiner ersten offiziellen Fahrt in dieser Saison gestartet. Was könnte dafür besser passen, als der bevorstehende Frauentag, den viele Familien bei einer zweistündigen Fahrt über die Goitzsche vorfristig feierten.

Neben Geburtstagsgästen konnte der Kapitän an Bord auch Ausflügler begrüßen, die sich spontan für eine Fahrt mit dem Schiff entschieden hatten. Zur Umrahmung der Fahrt hatte die Mannschaft Leineliese Marion Lange und Astrid Lanzke vom Literaturzirkel Bitterfeld eingeladen, die mit Gedichten und kleinen Geschichten über die Goitzsche und den kommenden Frühling die Gäste unterhielten.

Das Motorschiff sticht am 14. und 15. März jeweils gleich dreimal in See - um 11, 13 und 15 Uhr. Am darauffolgenden Wochenende vom 21. bis 22. März sind die Abfahrtszeiten die gleichen. Buchungen sind unter der Telefonnummer 0800/8 88 48 88 möglich. Seit dem Sommer 2008 kann man an Bord des Motorschiffes heiraten.

Weitere Informationen gibt es im Internet unter: www.ms-vineta.de

Die fast vierwöchige Generalüberholung und Revision des Schiffes im vorigen Jahr habe sich gelohnt, sagt der Kapitän. Dabei habe die Vineta während ihrer Zeit im Trockendock am Stadthafen einen neuen Anstrich auch unter der Wasserlinie bekommen. Ebenso wurden die Fahrgasträume sowie das Sonnendeck einer Erneuerungskur unterzogen. Helle Wandverkleidungen, neue Gardinen und eine strapazierfähige Auslegware vermitteln nun den Eindruck, dass die Vineta im Innenraum größer geworden ist. „Das täuscht“, meint Dornheim, aber helle Farben schafften immer ein schöneres Gefühl. Immerhin habe die Firma Vetter-Touristik, der das Schiff gehört, während der Pause rund 70 000 Euro investiert.

Trotz des Sonnenscheins zur ersten Fahrt liegt noch ein Schatten über dem Schiff. Das Problem: die Abwasserentsorgung. Momentan könne er zwar noch im Stadthafen Frischwasser tanken und Abwasser entsorgen, aber sobald dort Schiffe liegen, sei das kaum möglich, beschreibt Kapitän Dornheim die Misere. Erschwert werde das derzeitige Anlegen durch an der Mole verankerte Pontons, die für die Arbeiten an der neuen Marina benötigt werden. „Solange das Wetter mitspielt und kein heftiger Wind bläst, können wir dort aber noch anlegen.“

Eine Ausweichvariante der Abwasserentsorgung in Höhe der Marina an der Gaststätte Seensucht sei auch problematisch, meint Dornheim. Er müsse rückwärts an die Stelle heranfahren, an der der Kran die Segelboote ins Wasser hievt. „Ohne Schiffsverkehr ist das schon schwierig, mit Segelbooten fast unmöglich“, so der Kapitän.

Doch an einer Dauerlösung wird gearbeitet. Vergangene Woche haben sich Vertreter von Vetter-Touristik und der Goitzsche Tourismusgesellschaft (GTG) mit Oberbürgermeisterin Petra Wust (parteilos) ausgetauscht. Aus diesem Gespräch wurde soviel bekannt, dass die Vineta bis Mitte Mai vorerst weiter in den Stadthafen fahren kann. Bis dahin bestehe laut einem Sprecher der GTG genügend Zeit, eine adäquate Lösung am eigentlichen Liegeplatz des Schiffes an der Villa zu finden. (mz)

Schiff Ahoi: Kapitän Hartmut Dornheim grüßt beim Ablegen.
Schiff Ahoi: Kapitän Hartmut Dornheim grüßt beim Ablegen.
André Kehrer Lizenz