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Messe Beach & Boat in Leipzig Messe Beach & Boat in Leipzig: Großes Interesse für Poucher Boote

Von Michael Maul 21.02.2016, 19:46
Der Messestand der Firma Poucher Boote war immer gut besucht. Der neue Viersitzer stand dabei im Interesse der Gäste sehr hoch.
Der Messestand der Firma Poucher Boote war immer gut besucht. Der neue Viersitzer stand dabei im Interesse der Gäste sehr hoch. Michael Maul

Leipzig/Bitterfeld - Der Insolvenzantrag des traditionsreichen Faltbootherstellers aus Pouch hat weit über die Grenzen des Landes Sachsen-Anhalt für Aufsehen gesorgt. Droht dem alteingesessenen Unternehmen das Aus? Wie geht es weiter? Fragen, die Geschäftsführer Ingolf Nitzschke anlässlich der Messe Beach & Boat in Leipzig relativieren kann. Er kann sich an seinem Stand in der Halle 5 über mangelndes Interesse nicht beklagen, muss aber auch viele Fragen beantworten.

„Es ist beruhigend, wenn man weiß, dass die Kunden hinter einem stehen und man sich nicht in einer Sackgasse befindet“, sagt Nitzschke. Er sei derzeit gemeinsam mit dem Insolvenzverwalter mit vier potenziellen Investoren im Gespräch, wobei einer davon aus der Region komme. Dieser wiederum sei an der sehr gut aufgestellten Tischlerei ebenso interessiert, wie an Fachleuten für den Bootsbau, so der Geschäftsführer.

Durch Umstrukturierungen innerhalb der Firma habe man erreicht, dass sowohl die Tischlerei als auch die Näherei so gut wie eigenständig geleitet würden. Als Organisatorin des Ganzen fungiere dabei Franziska Furche-Sturm, die schon über sechs Jahre im Unternehmen arbeite, erläutert Nitzschke. Das alles mache Hoffnung auf ein Weiterbestehen der Firma.

Das hoffen neben den vielen Faltbootfans auch die Familien Kurth aus Leipzig und Ginter aus Erfurt. Sie haben sich am Messestand über die Vorzüge des Bootes informiert und wollen demnächst mit einem neuen Gefährt auf Tour gehen. Andere wiederum suchen für ihren schon legendären RZ 85 Ersatzteile, eine neue Haut oder verschiedene Holzteile. „Wir haben zwar nicht alles mit auf der Messe, können aber alle Wünsche befriedigen“, freut sich der Chef.

Wichtig sei bei solchen Veranstaltungen vor allen Dingen der Kundenkontakt, weiß Nitzschke. „Die Hinweise und Ratschläge nehmen wir immer gern auf und setzen sie auch in der Neuentwicklung von Booten ein.“ So habe sich zum Beispiel das Packmaß, also die Länge des zusammengefalteten Bootes, auf 1,20 Meter verringert, auch wenn das Boot an sich fast 30 Zentimeter länger geworden sei. „Vier Personen passen in den neuen LE’14, den wir hier vorstellen“, erzählt er.

Nachfrage bei Firmen des Altkreises Bitterfeld ist groß

So wie die Poucher Faltbootbauer können sich auch die anderen Firmen des Altkreises Bitterfeld über mangelnde Anfragen nicht beklagen. Maik Lewy, der sich mit seiner Firma TBT aus Burgkemnitz hauptsächlich mit Mauerwerkstrockenlegung beschäftigt, hat ein volles Auftragsbuch. „Es kommen viele Messebesucher mit Problemen an ihrem Haus und wir nehmen uns dieser Sorgen an“, sagt er.

Ronny Claus von den Clausbrothers aus Bitterfeld kann an seinem Stand ein völlig anderes Kundenklientel begrüßen. Er hat in seinem Katalog viele großflächige Wandmalereien, die sowohl an Privat- als auch an Firmengebäuden zu sehen sind. Interessante Anfragen, auch aus Berlin, habe er sich schon notiert, ob es dann zu einem Auftrag komme, stehe allerdings noch nicht fest. „Die Nachfrage könnte allerdings noch etwas besser sein“, sagt der junge Mann und blickt auf die Grüne Woche in Berlin zurück. Dort sei es bei seiner Messe-Premiere wesentlich besser gelaufen.

Die Priorauer Firma Voigt-Pflanzen bedient hingegen einen völlig anderen Besucherstrom. „Die Gäste interessieren sich besonders für das Obst und den Pflanzenschutz“, sagt Ute Rabe, die den Stand am Sonnabend betreut. Natürlich würden auch oft spezielle Fragen zu Blumen und anderen Gehölzen gestellt werden. „Für uns ist es jedoch wichtig, den Leuten am Messestand Anregungen zu geben und dann zu einem Besuch nach Priorau einzuladen“, sagt sie.

Greppins Fleischermeister Klaus-Dieter Kohlmann, der wieder in seiner traditionellen preußischen Uniform für Aufsehen sorgt, nutzt die Handwerkermesse, um auf das regionale Fleischerhandwerk aufmerksam zu machen. Als Höhepunkt fand in diesem Rahmen die Meisterprüfung statt, bei der 14 Teilnehmer am Start waren.

Sowohl Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Hartmut Möllring (CDU) als auch der Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Handwerks, Hans Peter Wollseifer, konnten sich bei einem Rundgang über die Leistungsfähigkeit des Handwerks informieren. (mz)

Ronny Claus aus Bitterfeld informierte über großflächige Wandmalereien.
Ronny Claus aus Bitterfeld informierte über großflächige Wandmalereien.
Michael Maul
Klaus-Dieter Kohlmann (links) im Gespräch mit interessierten Gästen.
Klaus-Dieter Kohlmann (links) im Gespräch mit interessierten Gästen.
Michael Maul