Machtkampf um Zörbiger Turm Machtkampf um Zörbiger Turm: Helfer enttäuscht - Stadt überstreicht Logo im Schwimmbad

Zörbig - Das Zörbiger Stadtbad steht kurz vor der Eröffnung – doch in die Vorfreude mischt sich heftiger Ärger bei Mitgliedern des Sportvereins Zörbig und des Freibadvereins. Denn: Die Stadt hat den Schlossturm, der auf den Grund des Schwimmerbeckens gezeichnet war, übermalen lassen.
Beim Streichen des Beckens hatten die Ehrenamtlichen dann das Fehlen des Turmes festgestellt. „Es herrschte eine betroffene Stimmung unter den Helfern“, fasst Torsten Gieseke vom SV Zörbig seine Eindrücke des Nachmittags zusammen.
Ronny Schneider, der im Sport- und im Förderverein des Bades aktiv ist, drückt es noch etwas deutlicher aus: „Es ist schon doof, wenn man da hinkommt und das ist so entschieden.“ Gieseke und Schneider stören sich vor allem an der fehlenden Kommunikation seitens der Stadt. Auch im Ortschaftsrat und beim Sozialausschuss waren Abgeordnete „not amused“.
Der Bürgermeister verweist auf die verkürzte Freibadsaison
Die Stadt hatte laut eigenen Angaben Stadtbad-Betriebsleiter Chris Penkuhn damit beauftragt, das Zörbiger Wappen für den Beckenboden zu entwerfen, das dann mit Schwimmbeckenfarbe aufgemalt werden sollte. Das neue Motiv sei auch an den Stadtbad-Förderverein kommuniziert worden, sagte Bürgermeister Matthias Egert (CDU).
Aber es fehlten dem Betriebsleiter das Material und die Zeit, um das Wappen aufzustreichen. Der Sprungbereich musste vor dem kompletten Beckenanstrich vorgezeichnet werden – dabei sei auch der Turm mit überstrichen worden. Der Bürgermeister verweist auf die verkürzte Freibadsaison – und im nächsten Jahr würde dann das Stadtwappen auf dem Boden sein.
„Es ist Stadt-Gelände, also kann die Stadt dort sicher machen, was sie will“
Die ehrenamtlichen Zörbiger stören sich an der Hauruck-Aktion. „Es ist Stadt-Gelände, also kann die Stadt dort sicher machen, was sie will“, so Ronny Schneider, „aber würdigt man so Engagement?“ Auch Torsten Gieseke hat nichts gegen die Idee vom Stadtwappen auf Schwimmbadgrund.
„Aber wenn man schon weiß, dass es diesen Sommer nichts wird, hätte man das doch auch in Ruhe im nächsten Jahr machen können.“ Während des Kommunalwahlkampfs 2019 stand das Thema ebenfalls im Mittelpunkt. (mz)