«Luniks» starten mit Volldampf ins fünfte Jahrzehnt
Zörbig/MZ. - Der Countdown läuft. Noch sind es fünf Wochen bis zum großen Tag, doch dann wollen die "Luniks" durchstarten und ihre Sternstunde erleben. Am 28. Mai feiert die bekennende "erste und älteste Beat-Gruppe Zörbigs" ihr 40-jähriges Bühnenjubiläum.
"Open Air mit gleich zwei Vorbands in der Gartenanlage ,Gute Hoffnung'", wie Gründungsmitglied und Bassgitarrist Günther Rabe verspricht. Rabe ist Urgestein der "Luniks". Er weiß, dass der Gedanke, selbst zu musizieren, bereits im Jahr 1964 geboren wurde - von ihm, Rainer Lautsch, Eberhard Knaul und Martin Gerhard beim Glas Bier im Zörbiger Schützenhaus und mit nicht mehr als ein paar Flausen im Kopf und sage und schreibe einer Gitarre in der Hand.
Suche nach Name
"Wenig für heutige Verhältnisse, viel für damals", gesteht Rabe und erinnert sich, dass mit Hans-Peter Brodziak und Peter Bartel weitere wichtige Puzzleteile die künftige Band vervollständigten. "Der Peter konnte schon gut Gitarre spielen und englisch singen - das wollten wir alle." Mit viel Ehrgeiz und noch mehr Improvisation gelang es, die Idee Wirklichkeit werden zu lassen. Harmonien wurden einstudiert, defekte Verstärker gangbar gemacht. Das Equipment der Band wuchs, was fehlte, war ein Name und die offizielle Zulassung.
The Quets fiel durch
"The Quets" - die Ruhigen - wollte man heißen, und fiel mit dem Vorschlag prompt durch. Englischer Name, außerdem Beatmusik, das war den damals Verantwortlichen dann doch zu viel. Im Zeitalter der Raumfahrt mit ihren großen Helden wurde allerdings schnell eine Lösung gefunden. Die Band erhielt den Namen "Luniks" und bestand die Einstufungs-Prüfung. "E", so viel wie "elementar", nicht schlecht, aber ausbaufähig, stand auf dem ersehnten Papier, mit dem sich die Band neue Welten erschloss.
Freitag, Samstag, Sonntag wurde gespielt, gefahren wurde zu den Auftrittsorten zwischen Zörbig, Bitterfeld, Köthen und Gräfenhainichen im alten offenen "Barkas". Eine heile Welt auf den ersten Blick, und dennoch keine ohne Brüche. 1966 verließ Martin Gerhard die "Luniks", seine Stelle nahm Martin Büchner ein.
Die "Luniks" kommen an, spielen, was das Zeug hält. "Beat, Musik der Zeit zwischen 1965 und 1970. Immer aktuell, auch viele reine Melodiestücke", erinnert sich Günther Rabe und nennt die Schnelligkeit der Gruppe ein großes Plus. Nachmittags habe man noch den Beat-Club im Fernsehen gesehen, am Abend dann wenigstens die Titel der auf den ersten drei Plätzen rangierenden Bands gespielt. Das sei der Renner gewesen.
Nicht still geworden
Ruhiger sind die "Luniks" geworden, still noch lange nicht. Man habe bei Brigadeabenden und Hochzeiten gespielt, Unterhaltungsmusik habe die Oberhand gewonnen, die Oldies habe man dennoch nicht vergessen. Doch 40 Jahre auf der Bühne sollen längst nicht das Ende sein. "Wir wollen als Band die Rockerrente erreichen", gebrauchen die aktuellen "Luniks" Günther Rabe, Peter Bartel, Martin Büchner und Josef Fachet einen viel bemühten Satz. Sie meinen es ernst, haben neue Technik angeschafft und hoffen für die Zukunft auf das eine oder andere Engagement.
Informationen zur Band und den Auftritten bei Josef Fachet unter der Rufnummer 034956-25606.