Lokführer-Mangel Lokführer-Mangel : Was die Folgen für den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen sind

Bitterfeld - Im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen fehlen Lokführer. Das dort auf der Schiene tätige Unternehmen Captrain sucht für den Standort drei Triebfahrzeugführer. Außerdem können sich bei dem Verkehrsunternehmen Interessenten für Rangierfahrten speziell im Chemiepark qualifizieren lassen, Weiterbildungen zum Lokführer seien denkbar. Darüber hinaus besteht in der Leitstelle Bedarf für weitere Mitarbeiter. Um neue Kräfte anzulocken, hat das Unternehmen auch Plakate im Chemiepark aufgehängt.
Image des Lokführers müsse aufgewertet werden
„Infolge neuer Aufträge, des Ausscheidens in den Ruhestand aber auch durch den Wechsel von Mitarbeitern sucht die Regiobahn Bitterfeld Berlin GmbH (RBB) neue Kollegen“, antwortet Captrain-Sprecherin Romy Mothes auf die MZ-Anfrage.
Im Detail würden bei der Captrain-Tochter Regiobahn Bitterfeld Berlin „in den nächsten zwei Jahren jeweils zwei bis drei Mitarbeiter in den Ruhestand wechseln“. Darauf reagiere die Firma nun mit den Stellenangeboten.
Gleichzeitig spricht das Unternehmen von neuen Aufträgen im Chemiepark Bitterfeld-Wolfen. Konkreter wird Captrain auf Nachfrage allerdings nicht. Es heißt nur allgemein, dass man mit der Personalsuche neuen Verkehrsaufträgen Rechnung trage. Auch der Fachkräftemangel spielt bei dem Eisenbahnunternehmen eine Rolle. „Wie viele Unternehmen im Chemiepark ebenfalls sucht die RBB direkt vor Ort nach neuen Kollegen.“
Doch die Bewerberlage dürfte schwierig sein. Zumal nun auch noch die Deutsche Bahn mehrere neue Lokrangierführer in Sachsen-Anhalt sucht, unter anderem in Halle. Das Unternehmen spricht dabei auch explizit Fachfremde an und kann sich vorstellen, Studienabbrecher und Quereinsteiger einzustellen. Die Sprecherin von Captrain meint auch, dass das Image des Lok- bzw. Triebfahrzeugführers aufgewertet werden müsse.
Was bedeutet der Lokführer-Mangel für den Chemiepark?
Doch was bedeutet der Lokführer-Mangel für den Chemiepark Bitterfeld-Wolfen? Das Unternehmen selbst äußert sich nicht zu dieser Frage. Der Chemiepark Bitterfeld-Wolfen GmbH, ebenfalls Infrastrukturgeber, sind zumindest keine negativen Einflüsse bekannt.
Das Unternehmen steuert laut eigenen Angaben unter anderem mit eigener Aus- und Weiterbildung gegen. Jährlich würden mehrere Azubis hinzukommen. Und nicht nur das: „Mit der Beteiligung an den bundesweiten Aktionstagen zum Girls und Boys Day, an Ausbildungsmessen und weiteren regionalen Veranstaltungen wirbt die RBB zudem aktiv für das Berufsbild Lokführer, berichtet Sprecherin Mothes.
Die RBB agiert laut Unternehmensangaben in Mitteldeutschland in Sachsen-Anhalt, Sachsen und Thüringen, aber auch in Berlin und Brandenburg sowie in Mecklenburg-Vorpommern. Die Gesellschaft sitzt in Bitterfeld-Wolfen (mz)
