Löberitz 800 Jahre im Zeitraffer
Löberitz/MZ. - Nicht nur, dass jede Menge Besucher zu den unterschiedlichsten Veranstaltungen gekommen waren. In die Organisation der Feier hatte sich praktisch jeder eingebracht. Sportverein, Bastelgruppe, Angelverein, Feuerwehr, Kindergarten, Jugendklub, Gemeinde waren mit von der Partie gewesen Eine besondere Rolle hat auch die Kirche gespielt, so die Bürgermeisterin. Unter dem Motto "Kirche zum Anfassen" hatte man sich dort auf das Dorffest eingestellt.
Dorothea Kiffner nahm sich der Kinder an, durchstreifte mit ihnen das Gotteshaus, für das bereits im Jahr 1432 der Grundstein gelegt worden war. Spielerisch sollte der Nachwuchs erfahren, was es mit dem Haus auf sich habe. Luftballons wurden in die Höhe geschickt, die an ihnen befestigten Schnüre halfen, die Höhe des Gebäudes auszuloten. Kinder zählten die Engel in der Kirche, hörten die Geschichte der Friedenstaube im bunten Glasfenster. "Sie sollten einfach einmal durch die Kirche gehen, auch in Ecken, wo sonst niemand hinkommt", erklärte Heike Zoogbaum, der mit Ehemann Axel am Sonntag eine besondere Aufgabe zuteil wurde. 800 Jahre im Zeitraffer wurden im Festumzug durch den Ort gezeigt. Mit dabei die Zoogbaums, die sich samt Kirchengemeinde der Zeit der Reformation verschrieben hatten. Katharina von Bora und Martin Luther waren zu sehen, das Löberitzer Ehepaar gab den historischen Figuren ein Gesicht. 25 Schaubilder halfen, Geschichte lebendig zu machen.
Da waren Gutsherren dabei, wurde die Zeit des Kriegsendes in Erinnerung gerufen, die Gründung der DDR und deren Ende. "Aber wir legen auch viel Wert auf das Heute", bekräftigte Heidemarie Funke. Deshalb war moderne Technik am Ende des Zuges angesiedelt. Feuerwehr und Agrargenossenschaft sollten damit Zeichen setzen.
Die Kameraden der Ortsfeuerwehr punkteten schon am Sonnabend. Zwar mussten sie bei der Zörbiger Stadtmeisterschaft im Löschangriff noch den Stumsdorfern den Vortritt lassen. Beim Lauf um den Pokal der Bürgermeisterin waren sie allerdings nicht zu schlagen. Wehrleiter Lutz Schröder selbst war noch aus einem ganz anderen Grund gerührt. Er wurde mit der Feuerwehrspange des sachsen-anhaltischen Innenministeriums ausgezeichnet.
Überhaupt setzten die Löberitzer bei ihrer Jubiläumsparty sehr stark auf den Sport. Nicht nur, dass sie dem Schachspiel nun ein eigenes Museum widmen. Sie luden auch zum Wettbewerb der Bambini-Kicker ein. Dort triumphierte der Nachwuchs des VfL Halle 96 vor Union Sandersdorf und der Spielgemeinschaft Löberitz / Salzfurth. Jubel war garantiert, als die jüngsten Kicker stolz die Pokale in die Höhe reckten.