Filter zur Wasseraufbereitung Lanxess in Bitterfeld: Die Quelle für weltweit gefragte Wasserfilter

Bitterfeld - „Das Zuckerstückchen im Bodensee, das holen wir noch raus“, sagt Michael Pies, Produktionsleiter sämtlicher Produktionsbetriebe des Spezialchemikalien-Konzerns Lanxess.
In Bitterfeld produziert dieser Ionenaustauscher und seit fünf Jahren Membran-Filterelemente der Marke Lewabrane speziell für die Wasseraufbereitung. Nicht irgendwelche, sondern die Formel 1 von Membranen, wie Jean-Marc Vesselle, Leiter des Geschäftsbereichs Liquid Purification Technologies, erklärt.
Super Qualität aus Bitterfeld
Die sind nicht nur schwierig zu produzieren, die arbeiten auch nahezu perfekt. 99,6 Prozent zum Beispiel der in einer Lösung enthaltenen Salze halten sie zurück. Und so gesehen wahrscheinlich auch Pies’ Zuckerstückchen aus dem Bodensee.
Das funktioniert freilich nur, wenn die Oberfläche der Membranen ohne Fehl und Tadel ist, eben einfach eine Superqualität erreicht. Und das schafft das Team in Bitterfeld - zusammen mit eigener Forschung und Entwicklung sowie in Kooperation mit Hochschulen und anderen Forschungseinrichtungen der Region.
Übrigens: Keine einzige Membran verlässt das Werk, die nicht einer Qualitätskontrolle unterzogen worden ist. Schon während ihrer Herstellung werden Stücke aus der Membran gestanzt und sofort beprobt.
Produkte aus Bitterfeld sind weltweit gefragt
„Unser Einstieg in dieses Geschäft vor fünf Jahren hat sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt“, sagt Vesselle. Die Produkte sind weltweit gefragt - bei über 1.500 Kunden in der Industrie, in Kommunen und Haushalten. Seit 2013 hat sich der Umsatz verfünffacht.
Dafür hat Lanxess eine Menge getan. Allein in den Standort Bitterfeld hat der Konzern seit 2011 sage und schreibe 40 Millionen Euro investiert. Und weil das Geschäft so gut läuft, ist hier die Kapazitätsgrenze erreicht. 2017 wird die Produktion verdoppelt.
Mit Anlaufen der neuen Anlage, sagt Stefan Grabowski, Geschäftsführer der IAB Ionenaustauscher GmbH Bitterfeld, werden zehn neue Mitarbeiter gebraucht, ein Jahr drauf vier weitere.
Eines von weltweit zwei Unternehmen
Lanxess ist eins von weltweit lediglich zwei Unternehmen, die über Know-How und Produkte sowohl bei Membranelementen als auch bei Ionenaustauschern verfügen. Mit dieser Kompetenz - die Technologien werden häufig auch im Verbund genutzt - ist Lanxess nahezu unangefochten, wenn es um das Thema Reinigung von Flüssigkeiten geht.
Quasi maßgeschneiderte Lösungen greifen in Schlüsseltechnologien wie Wasseraufbereitung, Energieerzeugung, Lebensmitteherstellung, Chemie und Petrochemie, Bergbau, Elektronik und Mikroelektronik.
Grundlage für Entsalzungsanlagen
Die Hauptrolle spielt das Wasser. Die Entsalzung von Brack- und Meerwasser etwa, so dass es Trinkwasserqualität kriegt.
Die Enthärtung von Leitungswasser oder die Aufbereitung von Industriewasser, so dass es immer wieder im Kreislauf genutzt werden kann.
Die Behandlung von Reinstwasserkreisläufen oder von Bergbau-Abwässern und anderes mehr. „Die Wassermenge in der Welt ist fest definiert. Sie wird jedoch mehr und mehr verschmutzt. Die Bevölkerung wächst, die Städte wachsen. Damit wächst der Wettbewerb um sauberes Wasser“, so Vesselle.
Die größte Entsalzungsanlage der Welt zur Gewinnung von Trinkwasser übrigens steht in Israel. Sie arbeitet mit 55.000 Membranelementen. Die muss man sich - grob gesagt - vorstellen wie eine lange, dicke, locker um ein Rohr gewickelte Rolle.
Ober- und Unterseite des ungewebten Polyester-Flies’ sind mit Chemikalien beschichtet, die eine Träger- und eine aktive Filterschicht bilden. Abstandshalter im Flies ermöglichen, dass mit hohem Druck durchgepresstes Wasser Salze oder was auch immer ablagern kann.
Über die Membran gefiltert, die nur winzigste Moleküle durchlässt, fließt es gereinigt über das Rohr in den neuen Kreislauf. (mz)